Europa-League-Finale steigt in Lyon
Das Finale der UEFA Europa League 2018 findet am heutigen Mittwoch im französischen Stade de Lyon statt. Im Endspiel treffen Atlético Madrid und Olympique Marseille aufeinander. Das EM-Stadion wurde 2016 eröffnet.
Ausgerechnet im Stadion des Erzrivalen Olympique Lyonnais kann Olympique Marseille den ersten europäischen Titel seit 25 Jahren holen. Die Franzosen zogen durch ein 2:0 und 1:2 n.V gegen Red Bull Salzburg ins Finale ein. Atlético hatte sich im Halbfinale gegen Arsenal FC durchgesetzt (1:1, 1:0). Am Mittwochabend um 20.45 Uhr stehen sich die beiden Teams im Finale gegenüber.
Das Stadion in Lyon bietet im Finale 57.000 Zuschauern Platz. Bei der Eröffnung vor anderthalb Jahren hieß das Stadion noch Parc Olympique Lyonnais, seit dem Jahr 2017 ist es nach dem Versicherungsunternehmen Groupama benannt, das sich für drei Jahre die Namensrechte am Stadion gesichert hat. Im UEFA-Europa-League-Finale firmiert die Spielstätte offiziell als Stade de Lyon.
Das Finalstadion – das drittgrößte in Frankreich – wurde offiziell am 9. Januar 2016 mit der Ligue-1-Partie Lyon gegen Troyes (4:1) eröffnet. Damit war es das letzte Stadion, das für die EURO 2016 in Frankreich die Pforten öffnete. Bei der Europameisterschaft fanden dort vier Vorrundenspiele sowie ein Achtelfinale und Halbfinale statt. Sowohl Europameister Portugal als auch Finalgegner Frankreich liefen in Lyon auf.
410 Mio. Euro Baukosten
Nachdem erste Entwürfe des Neubaus bereits 2007 veröffentlicht worden waren, verzögerte sich der Bau zunächst aufgrund von Unklarheiten in der Finanzierung und Anwohnerprotesten, bis im Oktober 2012 schließlich mit dem Bau begonnen wurde. Etwas mehr als drei Jahre dauerte der Bau der von Populous entworfenen Heimspielstätte des französischen Clubs Olympique Lyonnais. Entstanden ist eines der modernsten Stadien in Europa und das einzige Stadion der Ligue 1 in privatem Besitz.
Im Zuge eines komplexen Finanzierungsplans mit Darlehen von elf unterschiedlichen Banken und anderen privaten Geldquellen schaffte es Olympique Lyonnais mit seinem Präsidenten Jean Michel Aulas an der Spitze schließlich, den 410 Mio. Euro teuren Neubau zu stemmen.
Im Vergleich zu den ersten Entwürfen wurde die Dimension der Dachkonstruktion etwas verkleinert, ohne dabei ihre Wirkung als wesentliches architektonisches Merkmal des Stadions zu verlieren. „Eine perfekte Hochzeit aus Natur und Technologie“ nannten die Architekten von Populous die gestalterische Zielsetzung bei der Planung des Stadions. So soll das Stadiondach etwa wie eine Baumkrone wirken, die mehrere Meter über den unteren Betonbau hinausragt und dem äußeren Stadionumlauf zudem einen besonderen Charme verleiht.
Duell der Premieren-Sieger
Olympique Marseille hat zuletzt 2004 in einem europäischen Endspiel gestanden. Damals verlor der Club das UEFA-Cup-Finale gegen den FC Valencia mit 0:2. Den letzten Titel feierte das Team 1993 – als erste Mannschaft gewannen die Südfranzosen damals den Champions-League-Pokal. Atlético hat in den vergangenen Jahren hingegen mehr Erfahrung mit Titel-Feierlichkeiten. Es ist das fünfte Finale seit 2010 für den Club, der sich vor acht Jahren als erster Europa-League-Gewinner in die Geschichtsbücher schrieb.
Ein besonderes Spiel ist das Finale auch für Antoine Griezmann. Der Heimatort des Atlético-Stars liegt nur etwa 45 Minuten vom Finalort Lyon entfernt. Zudem werden dem französischen Nationalspieler Wechselabsichten zum FC Barcelona unterstellt. Griezmann könnte sich also mit einem Titel verabschieden. (Stadionwelt, 16.05.2018)
