Miete nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Die Betreiber des London Stadium beschweren sich über die niedrige Stadionmiete von West Ham United. Diese reiche nicht einmal aus, um die Spieltagskosten zu decken. Der Vertrag ist noch über 90 Jahre gültig.
Im Gespräch mit der BBC führte Lyn Garner, CEO der Betreibergesellschaft London Legacy Development Corporation (LLDC) hohe Betriebskosten und die fehlende kommerzielle Nutzung als Grund für potentielle Verluste in den nächsten 97 Jahren an. Die Miete von ca. 2,8 Mio. Euro pro Jahr, die der Premier-League-Club zahlt, reiche nicht, um das Tagesgeschäft zu finanzieren. „Das Stadion ist das Zentrum des Queen Elizabeth Olympic Park. Es ist sehr wichtig, dass wir die Frage der öffentlichen Zuschüsse klären“, so Garner.
Für die nicht gedeckten Kosten kommt der Staat auf. Unter anderem wurden über 500.000 Euro für die Suche nach einem Namenssponsor für das ehemalige Olympiastadion ausgegeben. Durch den Verkauf der Namensrechte sollten die Kosten für den Umbau zum Fußballstadion refinanziert werden. Die Kosten hierfür lagen bei ca. 360 Mio. Euro.
Vertrag ist noch 97 Jahre gültig
Garner erklärte zudem, dass die LLDC einen Vorschlag von West Ham abgelehnt hatte, die Laufbahn in den Vereinsfarben zu gestalten. Der Verein habe ca. 335.000 Euro dafür geboten. Dies habe die LLDC jedoch abgelehnt, um einen potenziellen Namensgeber nicht abzuschrecken. Man überlege jedoch, vom Verein jährlich 335.000 Euro für Nutzung der kommerziellen Flächen zu verlangen. Doch auch diese Kosten wären laut Garner nur ein Tropfen auf den heißen Stein, verglichen mit den Verlusten während der verbleibenden 97 Jahre des Vertrags.
Der Verein wies jede Schuld an den Verlusten von sich. Ein Angebot für den Kauf des Stadions sei abgelehnt worden. Zudem habe man Hilfe bei der Erschließung neuer Einnahmequellen angeboten. Diese sei jedoch abgelehnt worden. „Alles was wir getan haben, war die Einhaltung unseres Vertrages, der noch 97 Jahre gültig ist“, teilte ein Clubsprecher mit. (Stadionwelt, 10.09.2018)