Das Konzept geht auf

Mit der Eröffnung der neuen Haupttribüne erfuhr der Sportpark Ronhof | Thomas Sommer ein neues Kapitel seiner langen Geschichte. Die Räumlichkeiten bieten Greuther Fürth seitdem vielfältige Möglichkeiten.

Die Erwartungen der Verantwortlichen wurden in den letzten 18 Monaten übertroffen. Es war kein einfacher Weg, den die SpVgg Greuther Fürth auf dem Weg zu ihrer neuen Haupttribüne gehen musste. Nachdem ein geplanter Stadion-Neubau im Süden von Fürth Ende 2012 geplatzt war, fiel noch vor Jahresende die Entscheidung, bis 2040 im altehrwürdigen Ronhof zu bleiben – und dort die Haupttribüne komplett neu zu errichten. Während die folgenden Monate geprägt waren von Diskussionen rund um das Grundstück, auf dem die neue Haupttribüne entstehen sollte, fiel Ende 2014 schließlich der finale Entschluss für einen Neubau der fast 70 Jahre alten Tribüne, die kaum mehr den Auflagen genügte. Möglich wurde dies auch durch die Verlängerung des Pachtvertrages mit Grundstückseigentümer Conny Brandstätter bis ins Jahr 2050.

Für Business Events haben die Kleeblätter auf vier Etagen unterschiedliche Räume für Veranstaltungen von 5 bis 1.200 Personen.
Für Business Events haben die Kleeblätter auf vier Etagen unterschiedliche Räume für Veranstaltungen von 5 bis 1.200 Personen. Bild: Sportpark Ronhof | Thomas Sommer

In zwei Bauabschnitten entstand dann bis August 2017 für insgesamt etwa 17,5 Mio. Euro eine neue Haupttribüne für 2.670 Personen, die die drei Aspekte „Profifußball“, „Business Events“ und „Nostalgie“ vereint, wie nur wenige Stadien in Deutschland. „Diese drei Themen waren von Anfang an die zentralen Elemente in unseren Überlegungen. Daran haben wir uns bis zur Fertigstellung gehalten – und orientieren uns auch heute daran“, erklärt Tobias C. Auer, als Direktor Stadionbetrieb hauptverantwortlich für den Bau des neuen Herzstücks des Sportpark Ronhof Thomas Sommer. Das Thema Fußball ist mit der Spielvereinigung als Besitzer, Betreiber und Hauptnutzer des Stadions naheliegend – ebenso der Einbezug von nostalgischen Elementen wie Pokalen, Wimpeln, Trikots und Schuhen, die die Räumlichkeiten der Haupttribüne in eine Art Fußballmuseum verwandeln. „Wir haben bewusst die Fans ganz aktiv in die Planungen mit einbezogen und tolle Ideen vermittelt bekommen“, berichtet Auer und ergänzt: „Eine Führung durch die Haupttribüne dauert knapp drei Stunden.“

Doch mit dem Bau der neuen Haupttribüne hat der Sportpark Ronhof | Thomas Sommer auch für eine andere Zielgruppe erheblich an Attraktivität gewonnen: Unternehmen. „Im Vorfeld haben wir eine Analyse der Veranstaltungssituation in der Region vorgenommen und konnten so recht gut ermitteln, welche Art und Größe von Events bereits gut abgedeckt werden und für welche es noch Bedarf gibt“, so Auer. Die Spezialisierung auf Events mit bis zu 500 Personen war das Resultat der Analyse mit einer klaren Fokussierung auf Business Events. Und so ist laut Auer auch jeder Raum nach dieser Grundphilosophie konzipiert worden – immer auch mit dem Blick darauf, an etwa 34 Spieltagen pro Jahr den Bedürfnissen des anspruchsvollen Fußballpublikums mehr als gerecht zu werden. Für Business Events haben die Kleeblätter auf vier Etagen unterschiedliche Räume für Veranstaltungen von 5 bis 1.200 Personen. Die liebevoll eingerichtete Location bietet mit hochwertiger Veranstaltungstechnik ideale Voraussetzungen. Eine festinstallierte Bühne sowie eine festinstallierte LED-Wand sorgen dafür, dass der Aufwand für Auf- und Abbau minimal ist. „Wir haben kaum Auf- und Abbauzeiten. Im Grunde reicht es, wenn die Kunden ihren USB-Stick mitbringen und los geht´s“, so Auer.

2018 hat man sich in Fürth erstmalig an eigene Eventkonzepte gewagt.
2018 hat man sich in Fürth erstmalig an eigene Eventkonzepte gewagt. Bild: Sportpark Ronhof | Thomas Sommer

Auch bei den Möbeln wurde großer Wert auf Funktionalität gelegt. So sind die Möbel allesamt stapel- oder klappbar und sehr leicht zu transportieren – „ohne den optischen Anspruch zu vernachlässigen“, ergänzt Auer. Den 365-Tage-Betrieb des Stadions übernimmt Auer mit drei Eventmanager/innen und zwei Technikern – der Spielbetrieb ist allerdings durch eine eigene Abteilung bei der SpVgg abgedeckt. An Spieltagen läge der Fokus seiner Abteilung auf dem VIP-Bereich, was aufgrund der täglichen Arbeit mit den Business Events „absolut Sinn macht“, so Auer. „Hier können wir sehr viele Schnittstellen nutzen – sei es die Koordination unserer hauseigenen Hostessen oder die Abstimmung mit unserem Caterer El Paradiso.“

Die ersten Betriebsmonate der neuen Haupttribüne – mittlerweile sind es knapp 1,5 Jahre – machen den Erfolg des Konzeptes deutlich. Mit fast 200 Veranstaltungen mit insgesamt knapp 200.000 Besuchern – davon 90 Firmen-Events mit etwa 11.000 Personen – im Jahr 2018 konnte der Sportpark Ronhof seine Auslastung deutlich steigern. 2018 hat man sich zudem erstmalig an eigene Eventkonzepte gewagt und sehr erfolgreich Firmenweihnachtsfeiern für Unternehmen organisiert. „Der Erfolg motiviert uns auch in den kommenden Jahren wieder eigene Eventformate anzubieten“, so Auer, der zudem stolz ist, nach 18 Monaten bereits einige Stammkunden gewonnen zu haben, die mehrere Veranstaltungen pro Jahr im Ronhof durchführen. „Wir sind sehr froh, wie es sich entwickelt und das, obwohl wir selbst kaum Werbung betreiben“, sagt Auer.

Nachdem im letzten Jahr der Eventbereich des Sportparks eine eigene Homepage bekommen hat, ist die jüngst veröffentliche Broschüre unter dem Titel „Liebe auf den ersten Blick“ die nächste größere Marketing-Aktion der Kleeblätter – und man darf gespannt sein, wie viele Personen in diesem Jahr der Liebe zum Kleeblatt verfallen. Die Studierenden des Kleeblatt Campus, dem eigenen Bildungsangebot, das ebenfalls im Stadion stattfindet, sind es bereits. (Stadionwelt, 21.03.2019)

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