Verkauf des Fritz-Walter-Stadions gefordert

Der Abstieg des 1. FC Kaiserslautern in die 3. Liga ist fix. Für die Stadt, Eigentümerin des Fritz-Walter-Stadions, bedeutet das einen großen finanziellen Verlust. Der Bund Deutscher Steuerzahler fordert nun die Stadt auf, das Stadion zu verkaufen. „Leider ist dem 1. FC Kaiserslautern der Klassenerhalt nicht gelungen. Mit seinem Abstieg in die 3. Liga hat die Stadt Kaiserslautern ihre Sportwette auf den FCK nur rund einen Monat nach der umstrittenen Entscheidung zur Stadionpacht verloren“, kritisiert René Quante, Geschäftsführer des BdSt Rheinland-Pfalz, in einer Mitteilung.

Noch vor einem Monat hatte die Stadt die Senkung der Stadionmiete im Fall des Abstiegs bestätigt. Anstatt der vorgesehen 3,6 Mio. Euro muss der Verein in der 3. Liga nur mehr 425.000 Euro für an Stadionpacht zahlen. 3,2 Mio. braucht aber allein die Stadiongesellschaft, um den Betrieb des Stadions aufrechtzuerhalten. „Für die 2,8 Millionen Euro Differenz, um die notwendigsten Ausgaben der Stadiongesellschaft finanzieren zu können, kommen nun die Steuerzahler auf. Solange diese Regelung gilt, entsteht der Stadt ein millionenschwerer Schaden“, erklärt Quante.

Der Steuerzahlerbund fordert nun die Stadt auf, die Reißleine zu ziehen und das Stadion zum Verkauf auszuschreiben. Der BdSt schlägt vor, den WM-Ort von 2006 an einen Investor zu verkaufen, um ihre Verluste zu begrenzen.

Wie die Chancen für einen Verkauf des Stadions stehen, ist unklar. „Das Fritz-Walter-Stadion ist kein attraktives Renditeobjekt, um das sich die Investoren reißen werden. Allerdings ließ sich selbst für den insolventen Nürburgring ein potenter Käufer finden. Wenn das geht, ist ein Stadionverkauf über eine Ausschreibung keine prinzipielle Unmöglichkeit“, sagt Quante.

Mit der Übernahme des Pachtvertrages durch einen Investor wäre laut BdSt auch der Verbleib des FCK im Fritz-Walter-Stadion für weiter zehn Jahre bis 2028 gesichert. Die Stadt war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Die Mitteilung des BdST Rheinland-Pfalz im Wortlaut finden Sie hier. (Stadionwelt, 04.05.2018)

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