Olympiastadion München soll „bespielbar bleiben“
Die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Olympiastadions im Olympiapark München wird derzeit diskutiert, hier gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Geschäftsführerin Marion Schöne favorisiert eine Renovierung im laufenden Betrieb.
Der Olympiapark München hat im vergangenen Jahr sein 45. Jubiläum gefeiert. Das fast halbe Jahrhundert hat seine Spuren hinterlassen. Eine Komplett-Sanierung der Olympiapark-Anlagen fand bislang nicht statt, in den 1990er-Jahren gab es eine Dachsanierung. Bereits im Jahr 2007 wurde mit den ersten Renovierungen im Olympiapark begonnen – angefangen in der Olympiahalle. Bis zum Jahr 2019 wird diese weiterhin im laufenden Betrieb saniert. Eine Schließung findet nur temporär in den Sommermonaten statt. „So entstehen für uns keine Umsatzeinbußen“, erklärt Marion Schöne, Geschäftsführerin des Olympiaparks München, gegenüber Stadionwelt.
Das größte Renovierungsprojekt steht aber noch an: In den kommenden Jahren soll auch das Olympiastadion ein dringend benötigtes Update erhalten. Der Stadtrat München hat bereits im Jahr 2015 beschlossen, hierfür eine genaue Kostenberechnung durchzuführen. Dem Sanierungsplan zufolge sollen die Sanierungen und Umbauten bis zum Jahr 2028 andauern. Die erste Kostenschätzung belief sich dabei auf 76 Mio. Euro. Die detaillierte Kostenberechnung läuft derzeit allerdings noch.
Generell gebe es zwei Möglichkeiten für die Umbaumaßnahmen, schildert Schöne die Situation. Entweder wird das Stadion analog zur Olympiahalle im laufenden Betrieb saniert oder es muss vorübergehend während der Sanierung geschlossen werden. Letztere Variante hätte den Vorteil, dass die Arbeiten in ungefähr drei Jahren abgeschlossen werden könnten bzw. müssten. Die Renovierungszeit im laufenden Betrieb schätzt Schöne auf ungefähr sieben Jahre. Wird das Stadion komplett geschlossen, hätte dies Schöne zufolge aber jährliche Einbußen von bis zu zwei Mio. Euro zur Folge. Grund hierfür wären ausfallende Open-Air Konzerte oder diverse Laufveranstaltungen sowie weitere Sportevents im Olympiastadion.
„Unsere Präferenz ist ganz klar eine Sanierung im laufenden Betrieb“, betont Schöne. Die Geschäftsführerin hat zudem die Sorge, dass Veranstalter von Events im Falle einer vorübergehenden Schließung des Stadions auf andere Veranstaltungsstätten ausweichen könnten. „Es droht auch ein Imageverlust, wenn das Stadion ganz dicht gemacht werden würde. Das wollen wir unbedingt vermeiden. Wir werden alles dafür tun, dass es nicht so weit kommt“, sagt Schöne weiter.
Die Geschäftsführerin glaubt fest daran, dass die Sanierung im Betrieb beschlossen wird und gelingt. Auch der Stadtrat wolle, dass das Olympiastadion bespielbar bleibt. „Es besteht allerdings immer die Gefahr, dass die Kostenschätzungen doch explodieren und dann gibt es natürlich Schmerzgrenzen, an denen jeder ins Nachdenken kommt.“ Eine Museumsvariante des Olympiastadions lehnt sie ab. „Das Problem hierbei ist, dass buchstäblich Gras darüber wächst“, sagt Schöne. „Klares Ziel ist, dass das Stadion bespielbar bleibt.“
Die Entscheidung für eine der beiden Sanierungs-Optionen fällt wohl erst im Frühjahr 2019. Wenn die Kostenberechnung dem Zeitplan gemäß zu Ende ist. Der Schuh drückt mittlerweile an einigen Ecken und Enden: Es muss insbesondere in den Bereichen saniert werden, die der Zuschauer nicht direkt sieht. „Vor allem der Brandschutz, der verschärft wurde, sowie die Betriebstechnik wie zum Beispiel Heizung und Sanitär liegen im Fokus der Sanierungsarbeiten“, sagt Schöne.
Des Weiteren stehen Renovierungen der Stahlbauteile, eine Betonrenovierung und ein neuer Asphaltbelag für den Umgriff im Außenbereich des Stadions an. Auch die Räumlichkeiten im Inneren des Stadions (zum Beispiel VIP-Areas, Produktionsräume, Büros, Umkleiden, Gastro-Küchen) müssten modernisiert werden – „besonders für Open-Air-Events“, sagt Schöne. Auf der Agenda stehen des Weiteren die Modernisierung des Flutlichts und der Anzeigetafel. (Stadionwelt, 19.03.2018)
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