Nachhaltigkeit

NACHHALTIGKEIT 4 www.stadionwelt.de Klima- und Umweltschutz zählen zu den drängendsten Aufgaben dieser Zeit – auch im Sportstätten- und Management-Bereich. Nicht erst seit der „Fridays-forFuture“-Bewegung ist nachhaltiges Denken und Handeln zu einem wichtigen Mindset geworden. Experten und Wissenschaftler warnen schon seit Jahren, eigentlich Jahrzehnten, vor den verheerenden Konsequenzen des Klimawandels und projizieren Schreckensszenarien, sollte es kein systemisches Umdenken geben. Der neueste Bericht des Weltklimarats IPCC – kurz für Intergovernmental Panel on Climate Change – belegt: Ja, es sind Initiativen und Maßnahmen zu sehen. Aber er untermauert eben auch: Das Ziel, die Erderwärmung um mehr als 1,5° Celsius zu vermeiden, wird nicht erreicht, sofern es keine „sofortigen und tiefgreifenden Emissionssenkungen in alle Sektoren“ gibt. Mehr als 300 Autorinnen und Autoren – aus 65 Ländern – haben an dem Report mitgearbeitet. Der Aufruf ist klar: Es braucht eine Revolution. Die Stellschrauben, an denen sich drehen lässt, sind vielfältig und lassen sich gut k a t eg o r i s i e r e n . Energie, Dienstleistungen, Mobilität und Transport, Industrie, um nur einige wenige zu nennen. Alle gemeinsam haben sie, dass über allem die Reduktion von CO2 steht, um die gesteckten Klimaziele erreichen zu können. Das gilt auch für den Bereich der Gebäude – wozu eben auch Stadien und Arenen gehören. „Das Sportbusiness hat großes Potenzial, einen sinnvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten“, sagt Mario Lucan, Executive Director Product Management bei SPORTFIVE. Die Sportbusiness-Agentur agiert global und hat Anfang des Jahres die fünfköpfige Abteilung Sustainability neu gegründet. Lucan bilanziert: „Von den gesundheitlichen Aspekten über soziales Engagement und nachhaltiges Wirtschaften bis hin zur ökologischen Verantwortung: In vielen Bereichen hängt die Sportbranche noch hinterher.“ STUDIE BELEGT: FANS WOLLEN NACHHALTIGKEIT – ABER GLAUBWÜRDIG „Das Thema ist da – und es wird auch bleiben“, sagt Max Sorst, Senior Specialist Product Management Sponsoring & Sustainability bei SPORTFIVE. Erst kürzlich wurde in einer von SPORTFIVE beauftragten, repräsentativen Studie unter Fußballinteressierten die Relevanz und Akzeptanz von nachhaltigen Themen untersucht. Ein Ergebnis: Das Interesse der Fußballfans am Thema Nachhaltigkeit ist grundsätzlich gegeben und in den letzten fünf Jahren sogar sehr stark gestiegen. Sorst sagt: „Unsere Studie hat gezeigt, dass Nachhaltigkeit neben der sportlichen Performance ihrer Lieblingsmannschaft das zentrale Zukunftsthema für Fußballfans in den kommenden Jahren sein wird. Die Haltung des eigenen Lieblingsvereins zum ThemaNachhaltigkeit ist für 70%der Fans wichtig. Bei 46%der Befragten würde die Verbundenheit zum eigenen Lieblingsverein sinken, wenn dieser sich nicht innerhalb der nächsten Jahre nachhaltiger positioniert, in der Zielgruppe unter 25 sind es sogar 57%. Die Zahlen zeigen: Für die Clubs führt kein Weg daran vorbei, das Thema Nachhaltigkeit zum zentralen Bestandteil ihrer Markenidentität und Markenpositionierung zu machen. Ohne glaubwürdiges nachhaltiges Engagement wird jede GRÜNE NEUE WELT? Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen unserer modernen Gesellschaft. Verantwortliche im Sport- und Venue-Business kommen nicht mehr daran vorbei. Es sind viele Ideen und Ansätze zu beobachten – die sind aber auch notwendig.  Bild: FC Augsburg Eine von vielen Aktionen im Profisport: Im Rahmen des Projekts „FCA-Wald“ pflanzt der Bundesligist FC Augsburg in den nächsten Jahren ein Mischwald mit rund 20.000 Bäumen.

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