Nachhaltigkeit

www.stadionwelt.de 35 in Zukunft von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach mit Strom bespeist. Das Projekt soll „beispielhaft für die Energiewende und den Klimaschutz stehen – weit über die Grenzen Berlins hinaus“. Die Installation einer 605,25-Kilowattpeak-Photo- voltaikanlage auf dem Dach des Olympiastadion Berlin sei „ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz und die städtische Energiewende“. Die 1.614 Photovoltaikmodule sind auf dem äußeren Betonring des Stadiondachs angebracht und erzeugen nach aktuellen Prognosen knapp 615.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 205 Dreipersonenhaushalten. Versorgt werden mit dem lokal erzeugten Strom unter anderem die Lüftung, Kühlung und Beleuchtung des Stadions. Aufgrund des hohen Grundstrombedarfs des Olympiastadions wird nahezu der ganze erzeugte Strom auch direkt vor Ort genutzt. Das entspricht rund 11% des lokalen Strombedarfs. Es sei die „Basis für das Ziel eines klimaneutralen Stadions“ und bedeute bereits eine Ersparnis von 225 Tonnen CO2 pro Jahr. Der Autarkiegrad, sprich die Unabhängigkeit von der öffentlichen Stromversorgung, wird mittelfristig durch den Einsatz von Batteriespeichern mit Second-Life-Batterien gesteigert werden. Investor und Betreiber der Photovoltaikanlage ist der Ökoenergieversorger Polarstern, der rund 625.000 Euro in das PV-Anlagenprojekt investiert. Der Stadionbetreiber muss nicht selbst in die PV-Anlage investieren und sieht das als großen Vorteil beim städtischen Ausbau erneuerbarer Energien: „Für uns ist die PV-Anlage auf dem Dach ein weiterer Schritt Richtung CO2-Neutralität der gesamten Immobilie“, erklärt Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH. „Das Land Berlin als Eigentümer oder wir als Betreiber müssen in diesem Fall nicht selbst in die Anlage investieren, Finanzierung und Betrieb über mindestens zehn Jahre sind gesichert.“ „WELTWEIT GRÖSSTE“ SOLARANLAGE AUF STADIONDACH Das neu gebaute Europa-Park Stadion in Freiburg setzt in Sachen Photovoltaik wohl eine neue Benchmark. Die Spielstätte des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg soll nach eigenen Angaben die „weltweit größte Solaranlage auf einem Stadiondach“ bekommen. So sollen künftig auf einer Fläche von 15.000 m2 rund 2,3 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom produziert werden. Die neue Anlage soll mit einer Spitzenleistung von 2,4 Megawatt rechnerisch den prognostizierten Energiebedarf des SC Freiburg CO2-neutral decken – gerade mit Blick auf die von der DFL beschlossene Verankerung von Nachhaltigkeit in der Lizenzierungsordnung ein wichtiger Schritt für den Club. Umgesetzt wird die Installation der Photovoltaikanlage gemeinsam vom Energie- und Umweltpartner des SC Freiburg, badenovaWÄRMEPLUS, und dem Schweizer Photovoltaik-Unternehmen Meyer Burger. Meyer Burger liefert für das möglicherweise weltweit größte Solarkraftwerk auf einem Stadiondach über 6.000 seiner Hochleistungs-Solarmodule der neuesten Generation. Die Module, hergestellt in Deutschland, sollen auf gleicher Fläche deutlich mehr Energieertrag als herkömmliche Solarmodule liefern. „Um sowohl den hohen Nachhaltigkeitsansprüchen der Stadt Freiburg und des Sportclubs als auch unserem eigenen Anspruch nachzukommen, setzen wir bewusst auf Hochleistungs-Module, die in Deutschland hergestellt werden“, betont badenova-Vorstand HeinzWerner Hölscher. „Wir freuen uns sehr, dieses Projekt mit Leuchtturmcharakter zusammen mit badenovaWÄRMEPLUS für den SC Freiburg umzusetzen. Damit spielen wir eindeutig in der Photovoltaik-Champions League“, sagt Moritz Borgmann, Chief Commercial Officer bei Meyer Burger. Der Bau des hochmodernen Solarkraftwerks zeige, dass Energiewende, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Spitzensport zusammengehörten, so Borgmann weiter. Denn Stadien eigneten sich aufgrund der großen schattenfreien Flächen besonders für eine nachhaltige, dezentrale Energieerzeugung aus Sonnenenergie. „Die Solarenergie bietet viel Potenzial, um unter Nutzung von bereits bebauten Flächen Emissionen zu senken, klimaneutral zu werden und mit einer zukunftsweisenden Technologie dem Klimaschutz mehr Kraft zu geben – nicht nur für Fußballvereine“, erklärt Borgmann. NACHHALTIGKEIT  Einen weltweiten Überblick über Photovoltaik-Anlagen im Sportstättenbereich finden Sie im Data Center von Stadionwelt+.

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