Nachhaltigkeit

34 www.stadionwelt.de Die erste Siliziumphotovoltaikzelle wurde bereits 1954 entwickelt. Die Photovoltaiktechnologie entwickelte sich dann etwa seit den 1980er Jahren. Seit 2000 nimmt die Zahl der Neubauten von kommerziell zur Stromerzeugung genutzten Photovoltaikanlagen zu. Entscheidend ist die Energie der Sonne – Energie, die kostenlos und endlos zur Verfügung steht. „Stadien und Arenen benötigen viel Energie“, bestätigt Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V., und erklärt: „Mit eigenen PV-Anlagen können Sportstättenbetreiber den Strombedarf für die Verwaltung, die Lüftung und die Kühlung in den Gebäuden, das Flutlicht, die Anzeigetafel, die Lautsprecheranlagen, die Rasenheizung oder die Gaststätte mit vor Ort erzeugtem, günstigem Solarstrom ganz oder teilweise decken und so die Energiekosten deutlich senken.“ Darüber hinaus bieten sich laut Körnig „auch Solarkollektoren an, um die Heizkosten für die Duschen und damit den ökologischen Fußabdruck von Sportanlagen deutlich zu verringern“. Beim Eigenverbrauch fließt der Strom direkt an die angeschlossenen Geräte und kann so ohne Umwege genutzt werden. Elementar bei der Installation einer PhotovoltaikAnlage sind selbstverständlich der Ort und die Ausrichtung der Solarmodule. Nur ein Experte aus der Branche kann alle relevanten Aspekte auf einen Nenner bringen und die effizienteste Positionierung der Photovoltaik-Anlage bestimmen. Grundsätzlich ist es möglich, eine PV-Anlage auf dem Dach, in dem Dach, aber auch auf der Fassade anzubringen. So befinden sich auf dem Dach des wohninvest WESERSTADIONS in Bremen nach Angaben der Betreiber 200.000 Solarzellen mit einer Gesamtleistung von ca 1,2 MWp sowie einer Modulfläche von insgesamt 16.000 m2. Dies entspricht rund zwei Fußballfeldern und führt zu einer Stromerzeugung von ca. 1.000.000 kWh pro Jahr – also der Stromverbrauch von etwa 300 Haushalten. Die CO2- Einsparung beträgt jährlich rund 500 Tonnen. Im Schwarzwald-Stadion, der alten Heimat des Bundesligisten SC Freiburg gibt es Photovoltaikanlagen mit insgesamt 2.200 Quadratmetern Fläche, zudem sind in Deutschland PV-Anlagen unter anderem in Bielefeld (2.500 m2), Dortmund, Hamburg (Millerntor-Stadion) oder in Mainz (MEWA ARENA, 9.000 m2) installiert. Auch in Multifunktionsarenen sind PV-Anlagen angebracht. „Stadien und Multifunktionsarenen unterscheiden sich vor allem baulich. Arenen sind in der Regel vollständig überdacht und bieten somit eine größere Fläche für Aufdach-Anlagen“, erklärt Körnig. „EIN STARKES ZEICHEN FÜR MEHR KLIMASCHUTZ“ Neu in die Liste an Sportstätten, die auf die Kraft der Sonne setzen, reiht sich das Olympiastadion Berlin ein. Die Heimspielstätte des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC wird NACHHALTIGKEIT DIE KRAFT DER SONNE NUTZEN Sportstätten haben einen enorm hohen Energieverbrauch. Deshalb sind alternative Lösungen gefragt – und hier kommt Photovoltaik ins Spiel. Welche Möglichkeiten haben die Verantwortlichen von Venues? Bild: Thomas Margraf/Olympiastadion Berlin GmbH

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