Stadionwelt | Hygiene in Sport- und Veranstaltungsstätten

HYGIENE IN SPORT- UND VERANSTALTUNGSSTÄTTEN STADIONWELT INSIDE

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INHALTSVERZEICHNIS Dieses Special ist eine Beilage zum Fachmagazin Stadionwelt INSIDE. IMPRESSUM 8 WISSENSWERTES ZUR GEBÄUDEREINIGUNG 18 RICHTLINIEN ZU SANITÄRBEREICHEN 4 UMFRAGE: HYGIENE & SAUBERKEIT IN STADIEN Stadionwelt Schloßstraße 23 50321 Brühl Deutschland Tel.: +49 2232 5772–20 Fax: +49 2232 5772–11 inside@stadionwelt.de www.stadionwelt.de Redaktion: Benedikt Hellmann Ingo Partecke Christopher Pauer Ganesh Pundt Layout: Ayman Almzayek Nicolas Quensell Yannick Rimkus Marketing/Anzeigen: Carsten Ponsar Kiyan Richter René Simon Philipp Meyer Titelbild: Stadionwelt Druck: Onlineprinters GmbH Copyright © Stadionwelt 2022 Sämtliche Inhalte (Texte, Fotos, etc.) von Stadionwelt INSIDE sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte übernimmt Stadionwelt keinerlei Gewähr noch leistet Stadionwelt Schadenersatz. Die Verantwortung für Anzeigeninhalte (auch Advertorials) liegt allein bei den jeweiligen Autoren/Firmen. 0 20 40 60 80 100 Externe Kontrolle der Einhaltung der Vorgaben (insb. coronaspezifische Maßnahmen) Müllvermeidung und -trennung Hygiene Sauberkeit 47,41 % 52,59 % 52,38 % 47,62 % 52,56 % 47,44 % 43,38 % 56,62 % 26 WASSERLOSE WC-LÖSUNGEN

Die Zufriedenheit der Gäste beim Veranstaltungsbesuch ist ein hohes Gut – und die Verfügbarkeit, beziehungsweise die Sauberkeit von Waschräumen, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Große Menschenansammlungen stören einen einwandfreien Ablauf und senken einerseits die Zufriedenheit – andererseits kann dies sogar dazu führen, dass Gäste den Gang zum Waschraum komplett meiden; viele schränken sich zudem womöglich auch beim Verzehr von Speisen und Getränken ein – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Einnahmen. Mit Beginn der Corona-Pandemie sind die Herausforderungen in puncto Hygiene und Sauberkeit nochmal um ein Vielfaches schwieriger geworden. WICHTIGKEIT VON SANITÄRANLAGEN NICHT UNTERSCHÄTZEN! Gemeinsam mit dem Data-Intelligence-Partner SLC Management hat Stadionwelt eine exklusive Erhebung zum Thema Sauberkeit und Hygiene im Stadion durchgeführt. Befragt wurden 5.326 Bundesliga-Fans zu der Situation bei ihrem jeweiligen Lieblingsclub. „Unsere Untersuchungen zeigen im Zeitverlauf allgemein eine steigende Wichtigkeit des Bereichs Hygiene und Sauberkeit bei den Besuchern“, erläutert Maximilian Madeja, Geschäftsführer von SLC Management. Die Studie belegt die Ansprüche der Zuschauer: Im Stadion ist den Fans Sauberkeit und Hygiene allgemein sehr wichtig (1,77 auf einer Skala von 1= sehr wichtig bis 5= nicht wichtig). Speziell in den sanitären Anlagen (also WCs, Waschbecken etc.) ist der Wunsch nach sauberen Bedingungen sogar noch größer (Wichtigkeits-Note 1,25). „Diese Entwicklung gilt es vereinsindividuell zu betrachten und zu berücksichtigen“, sagt Madeja. Zwar gaben Fans im Rahmen der Befragung u.a. auch den Wunsch nach mehr Toiletten und mehr beziehungsweise größeren Toilettenräumen an – dennoch sind die Befragten mit der Anzahl der sanitären Anlagen grundsätzlich nicht unzufrieden. Auf der Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) ergibt sich die Durchschnittsnote 2,6. 4 www.stadionwelt.de HYGIENE X-FAKTOR HYGIENE Gemeinsam mit dem Data-Intelligence-Partner SLC Management hat Stadionwelt unter Stadionbesuchern eine exklusive Umfrage zum Status quo in puncto Stadion-Hygiene durchgeführt. Wichtigkeit: Sauberkeit & Hygiene im Stadion nach Bereichen Wichtigkeits-Note In den sanitären Anlagen (WCs, Waschbecken etc.) 1,25 An den Verpflegungsständen (innerhalb und im direkten Umfeld) 1,37 Im Stadion allgemein 1,77 In den Blöcken 1,82 In den Gängen, bzw. im Umlauf 1,85 Im direkten Stadionumfeld 2,05 Skala von (1) sehr wichtig bis (5) nicht wichtig Quelle: SLC Management/Stadionwelt Skala von (1) sehr gut bis (5) mangelhaft Quelle: SLC Management/Stadionwelt Benotung: Anzahl der Sanitären Anlagen 2,6 Beurteilung: Sauberkeit & Hygiene nach Bereichen Note An den Verpflegungsständen (innerhalb und im direkten Umfeld) 2,06 Im Stadion allgemein 2,12 In den Gängen, bzw. im Umlauf 2,14 In den Blöcken 2,20 Im direkten Stadionumfeld 2,27 In den sanitären Anlagen (WCs, Waschbecken etc.) 2,59 Skala von (1) sehr gut bis (5) mangelhaft Quelle: SLC Management/Stadionwelt

„INDIVIDUELLE ANALYSE LOHNT SICH“ Die Beurteilung des tatsächlichen Status quo steht jedoch, im Vergleich zur theoretischen Wichtigkeit, auf einem anderen Blatt Papier. Hier schafft kein Bereich im Schnitt eine 1 vor dem Komma – insgesamt fällt die Beurteilung aber passabel aus. Madeja ordnet ein: „Auch wenn die Durchschnittsbeurteilungen auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussehen, zeigt eine vereinsindividuelle Betrachtung ein anderes Bild. Aus den uns vorliegenden Daten geht hervor, dass von 1er-Noten bis zu 4er-Noten dabei alles vertreten ist. Eine individuelle Analyse lohnt sich also. Vor allem auch im Hinblick auf die Erkenntnisse der Gap-Analyse, die den Unterschied zwischen dem Erwarteten (Wichtigkeit) und dem Vorgefundenen (Beurteilung) deutlich zum Ausdruck bringt.“ Ein konkretes Beispiel: Ein gepflegter Zustand der sanitären Anlagen ist laut Fan-Angaben enorm wichtig (1,25), aber die tatsächliche Beurteilung des Ist-Zustands liegt lediglich bei 2,59. Insgesamt lässt sich konstatieren, dass Ansprüche und Realzustand in allen Bereichen auseinanderliegen. Gut 52% der Befragten sind der Meinung, dass mehr in die Hygiene im Stadion investiert werden sollte. „Zudem sollte der Müllvermeidung und -trennung nach Ansicht von 52,6% der Befragten mehr Bedeutung zukommen, Stichwort Nachhaltigkeit“, so Madeja. Auch Verbesserungswünsche und Anregungen wurden konkret benannt – wobei anzumerken ist, dass die einzelnen Bereiche stadion- bzw. vereinsspezifisch variieren. So wünschen sich Fans etwa, dass Menschenansammlungen vermieden werden, indem die Besucherinnen und Besucher im ganzen Stadion – und nicht in einem oder wenigen Blöcken – verteilt werden. Menschenansammlungen könnten nach Auffassung der Befragten zudem beispielsweise durch Trassierband oder Absperrungen vermieden werden. Außerdem gibt es den Wunsch nach mehr Desinfektionsmittelspendern sowie „einheitlichen Regelungen in allen Stadien“. Hygienebehälter sollten ferner „besser sichtbar“ beziehungsweise klarer gekennzeichnet sein. Auch wünschen sich Fans eine „bessere Kontrolle“ sowie ein konsequenteres Durchsetzen der Einhaltung der Hygienevorschriften – beispielsweise in Bezug auf die Maskenpflicht. Ordner sollten noch stärker für die Einhaltung der Regeln sensibilisiert werden – und es sollten Stadionbesucher, sich an geltende Vorschriften zu halten. In Bezug auf die sanitären Anlagen an sich wünschen sich Fans „anständige, saubere Toiletten“ beziehungsweise gar eine Renovierung, zudem eine „häufigere und regelmäßigere Reinigung der Toiletten“. Um Müll und Abfall vermeiden zu können, wünschen sich Fans mehr Mülleimer – Pfand- oder Mehrwegbecher (und -teller) könnten ebenso ein probates Mittel sein, vor allem dann, wenn damit mehr und gut organisierte Rückgabestellen einhergehen. Maximilian Madeja erklärt: „Mehr denn je ist es für die Verantwortlichen notwendig, aber auch möglich, Lösungen dynamisch und zielgruppenbasiert zu entwickeln. Stichwort: Pre-Controlling – man muss nicht raten, welche Investitionen am Ende tatsächlich Früchte gleich welcher Form tragen werden.“ Madeja abschließend: „Durch die Gesamtbetrachtung der Ergebnisse erhält man zwar eine wichtige Orientierung zur Einschätzung der generellen Lage, allerdings empfiehlt es sich, jeden Verein individuell zu betrachten. Je nach Region, Stadion und Verein, gehen die Sichtweisen der Zielgruppen und ihre Bedürfnisse vor Ort selbstverständlich auseinander.“ www.stadionwelt.de 5 HYGIENE Gap-Analyse Sauberkeit & Hygiene Wichtigkeit (Soll) Beurteilung (Ist) Abweichung (Gap) Im direkten Stadionumfeld 2,05 2,27 -0,22 Im Stadion allgemein 1,77 2,12 -0,35 In den Gängen, bzw. im Umlauf 1,85 2,14 -0,29 In den Blöcken 1,82 2,20 -0,38 An den Verpflegungsständen (innerhalb und im direkten Umfeld) 1,37 2,06 -0,69 In den sanitären Anlagen (WCs, Waschbecken etc.) 1,25 2,59 -1,34 Skala von (1) sehr gut bis (5) mangelhaft Quelle: SLC Management/Stadionwelt 0 20 40 60 80 100 Externe Kontrolle der Einhaltung der Vorgaben (insb. coronaspezifische Maßnahmen) Müllvermeidung und -trennung Hygiene Sauberkeit 47,41 % 52,59 % 52,38 % 47,62 % 52,56 % 47,44 % 43,38 % 56,62 % Erwartung: Sollte mehr investiert werden?  Ja  Nein Quelle: SLC Management/Stadionwelt 

Vertraue auf das Know-how eines weltweiten Desinfektions-Experten Setze auf unsere bewährten und hochwirksamen Desinfektionsprodukte Biete deinen Mitarbeitern und Besuchern den hervorragenden Schutz In der Allianz Arena greift unser Konzept als der offizielle Hygienepartner schon. Maßgeschneiderte Hygienekonzepte d O Lass uns dein Hygienepartner sein und kontaktiere Marcel unter: marcel.rentschler@hartmann.info oder +49 (0) 152 / 568 164 29

www.stadionwelt.de 7 HYGIENE Desinfektionsmittelspender in Stadien, Multifunktions-Arenen und Theatern? Viele werden das vor zweieinhalb Jahren noch als „übertrieben“ erachtet haben. Als Folge der Pandemie ist genau dies inzwischen ein sichtbarer Teil unserer „neuen Normalität“. Auf die Wichtigkeit von Hygienemaßnahmen im nicht-medizinischen Umfeld weist auch das „International Scientific Forum on Home Hygiene“ (IFH) [1] hin: Hygiene zu Hause und im Alltag habe bei der Eindämmung der Corona-Pandemie eine entscheidende Rolle gespielt, so die Fachorganisation. Und sie sei von überragender Bedeutung, um zukünftige Pandemien und die Ausbreitung antibiotikaresistenter Erreger zu bekämpfen. Notwendig dafür: an die jeweiligen Gegebenheiten angepasste Management-Ansätze mit pragmatischen, umsetzbaren Lösungen. GEMEINSAM FÜR HERVORRAGENDE HYGIENE Wie man den neuen Hygiene-Anforderungen mit zielgerichteten Maßnahmen in der Praxis gerecht werden kann, können Veranstalter in München erleben: HARTMANN – seit Jahrzehnten Innovationsführer im Bereich der Hände- und Flächendesinfektion – ist seit Beginn der aktuellen Fußball-Saison offizieller Hygiene-Partner der Allianz Arena. Das Stadion des FC Bayern, das mehr als 70.000 Menschen Platz bietet, wurde komplett mit Desinfektionsmittel und den passenden Spendern ausgestattet. Die weltweit aktiven DesinfektionsProfis von HARTMANN arbeiten mit dem Arena-Management kontinuierlich an der Weiterentwicklung eines ganzheitlichen Hygienekonzepts. Es umfasst neben den Tribünen auch Ein- und Ausgänge, Treppen, Aufzüge und Sanitärbereiche sowie die Umkleideräume, Büros, Restaurants, Kantinen, Küchen- und Lagerbereiche. Ziel ist es, mit maßgeschneiderten Angeboten zur Hände- und Flächenhygiene allen Zuschauern, Mitarbeitenden und Sportlern einen sicheren und hygienischen Arena-Aufenthalt zu ermöglichen. VORBILD MÜNCHEN: ERFAHRUNGEN NUTZEN Die Erfahrungen, die an einem großen und gut besuchten Veranstaltungsort wie der Allianz Arena gemacht werden, lassen sich auf viele Settings übertragen. HARTMANN bietet Veranstaltern und Unternehmen ein umfassendes Portfolio aufeinander abgestimmter Hygiene-Lösungen, die sich gemäß den jeweiligen Erfordernissen anpassen und skalieren lassen. Damit Veranstaltungsorte wieder zu geschützten Räumen werden, in denen Menschen gerne zusammen kommen und diejenigen im Fokus sind, die auf der Bühne und dem Spielfeld stehen. ZURÜCK ZU NORMAL. PACKEN WIR’S AN! Hygiene hat jetzt auch im nicht-medizinischen Umfeld einen hohen Stellenwert. Sport- und Konzertveranstalter benötigen deshalb praktikable Hygienekonzepte. Kontakt: Marcel Rentschler Key Account Manager bei der HARTMANN GROUP marcel.rentschler@hartmann.info +49 (0) 152 / 568 164 29 PAUL HARTMANN AG Bild: Bernd Ducke, Fotograf 1. International Scientific Forum on Home Hygiene (IFH). Developing and promoting hygiene in home and everyday life to meet 21st Century needs; what can we learn from the COVID-19 pandemic? (Review) ADVERTORIAL 

8 www.stadionwelt.de HYGIENE MEHR QUALITÄT IN DER GEBÄUDEREINIGUNG? SO GEHT’S! Die Reinigungsleistung ist mitunter einer der größten Kostenpositionen im infrastrukturellem Gebäudemanagement. Doch aus dieser Erkenntnis heraus „billig“ einzukaufen kann keine nachhaltige Lösung sein. Qualität – und der daraus resultierende Werterhalt – ist hier die wirtschaftlichere Langzeitstrategie. Und die muss nicht zwangsläufig teuer sein. Ein Beitrag der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.V. Sauberkeit, also die erbrachte Qualität, ist etwas sehr Subjektives, jeder hat davon seine ganz eigene Vorstellung. Leider beschreibt diese banale Erkenntnis, so richtig sie sein mag, aber ein Kern-Dilemma in der Gebäudereinigung: den „ermüdenden“ Diskurs zwischen Auftraggeber und Dienstleister über die Qualitätsfrage. Doch das muss nach Ansicht von Torsten Kohn nicht sein: „Qualität in der Gebäudereinigung ist weder etwas Zufälliges noch muss man sich bei ihrer Beurteilung auf sein subjektives Empfinden verlassen oder gar darüber streiten.“ Wenn ein Auftraggeber, so seine feste Überzeugung, in der Ausschreibung und bei der Vergabe seines Reinigungsauftrages einige grundlegende Aspekte berücksichtigt, dann schafft er die Basis für eine prüfbare Qualität zu einem angemessenen Preis. Torsten Kohn ist Geschäftsführer der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.V., einem freiwilligen Zusammenschluss von derzeit rund 50 Dienstleistungsunternehmen in Deutschland (siehe Info-Kasten). Die sogenannten Güte- und Prüfbestimmungen des Vereins dienen dabei als verlässliche Leitplanken, auch für die Ausgestaltung der qualitätsorientierten Ausschreibung mit branchenspezifischen Rahmenbedingungen. Das Qualitäts-Credo ist hierbei jedoch keineswegs nur ein Lippenbekenntnis, im Gegenteil, die Mitgliedsbetriebe lassen ihre Performance jedes Jahr durch externe Prüfinstitute überwachen. Das ist einzigartig in der doch oft in Misskredit gebrachten Branche. Die Prüfergebnisse dienen aber auch der internen Qualitätsentwicklung der Mitgliedsbetriebe. Schwachstellen werden erkannt, kommuniziert und können so abgestellt werden. ORIENTIERUNGSSTIFTER IM DICHTEN DSCHUNGEL „Im Grunde genommen“, sagt Torsten Kohn, „sind wir so etwas wie ein Orientierungsstifter in der Branche.“ Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland derzeit rund 25.000 Gebäudereinigungsunternehmen im Markt aktiv sind, ist die Orientierung eine wichtige Voraussetzung, um den richtigen Dienstleistungspartner zu finden. Doch was heißt in diesem Kontext „richtig“? Bild: RAL GGR 

www.stadionwelt.de 9 HYGIENE Wie viele Quadratmeter kann ein Mitarbeiter realistisch reinigen? An der Antwort auf diese Frage haben sich schon Generationen von Experten die Zähne ausgebissen. Spätestens, wenn ein Auftraggeber nach einer Ausschreibung die eingegangenen Angebote bewerten will, stellt sich die Frage, ob die angegebenen Leistungswerte überhaupt machbar sind. Aber, was bedeutet der Begriff „Leistungswert“ eigentlich? Der Leistungswert sagt aus, wieviel Quadratmeter eine Reinigungskraft in einer Stunde reinigen muss, um die individuellen Leistungsanforderungen des Leistungsverzeichnisses abzuarbeiten. Gerade der zweite Teil dieses Satzes ist entscheidend. Denn: Je mehr Leistungen (Boden, Mülleimerentleerung, Schreibtische, Fensterbänke etc.) in einem Raum ausgeführt werden sollen, umso niedriger (die Reinigungskraft schafft dann weniger an Fläche pro Stunde) wird der Leistungswert pro Stunde. Umgekehrt, je weniger Leistungen ausgeführt werden sollen, umso höher (die Reinigungskraft schafft mehr an Fläche pro Stunde) wird der Leistungswert pro Stunde. Allgemein gültige Leistungswerte für Raumgruppen kann es also nicht geben. Vielmehr hängen diese immer von den zu erbringenden Leistungen, der Reinigungshäufigkeit und weiteren Rahmenbedingungen ab. Das heißt im Umkehrschluss, dass Auftraggeber bei der Erstellung des Leistungsverzeichnisses eine ganz wichtige Stellschraube haben, um auf das gewünschte Qualitätsniveau und die zu erwartenden Kosten Einfluss zu nehmen. Muss der Papierkorb tatsächlich jeden Tag geleert werden? Müssen die Fensterbänke zweimal in der Woche gereinigt werden? Ist es erforderlich, täglich Staub zu saugen? Oder reichen hier nicht andere Turni, um trotzdem ein gewünschtes Qualitätsniveau zu erhalten? Jede Tätigkeit kostet nämlich Zeit und die kostet Geld. Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten, ist eine fundierte Einschätzung, wie lange es in unterschiedlichen Immobilien und Raumgruppen braucht, um Detailleistungen wie die Bodenreinigung, Schreibtische und weitere Einrichtungsgegenstände zu reinigen, sehr hilfreich. Gut, wenn im eigenen Haus eine ausreichende Fachkompetenz vorhanden ist und die Werte ermittelt werden können. Fehlt diese, stehen die Experten der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.V. gerne mit Rat und Tat zur Seite. Der Verein hat zudem ein ausführliches Merkblatt mit „Empfehlungen zur Ermittlung von Leistungszahlen in der Unterhaltsreinigung“ erarbeitet, das auf der Website www.gggr.de kostenlos downloadbar ist. LEISTUNGSWERTE IN DER GEBÄUDEREINIGUNG – WAS IST MACHBAR? Als bundesweiter Zusammenschluss führender Gebäudedienstleister sorgt die RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.V. (RAL GGGR) für die externe, neutrale Überprüfung der Mitgliedsunternehmen. Sie bietet ihren Mitgliedern und allen Interessierten fundierte Informationen anhand von Merkblättern, Handbüchern oder individueller Vor-Ort-Beratung. Derzeit hat der Verein rund 50 Mitglieder. Auch Auftraggeber sind bei der RAL GGGR gut aufgehoben, ganz besonders vor und während der Ausschreibungsphase. Die Experten des Vereins beraten und begleiten Unternehmen fachkundig und vor allem neutral. Die RAL GGGR ist Mitglied im Dachverband RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. mit Sitz in Bonn, einem der weltweit ältesten Kennzeichnungsprofis. Seit über 90 Jahren verlassen sich Verbraucher, Unternehmen, Industrie und Handel auf RAL. Die besonders hohen Qualitätsstandards der Produkte und Dienstleistungen werden von unabhängigen Experten entwickelt, kontinuierlich neutral geprüft und ständig aktualisiert. Mehr Infos: www.gggr.de RAL GÜTEGEMEINSCHAFT GEBÄUDEREINIGUNG E.V. – EIN KURZPORTRÄT 

10 www.stadionwelt.de HYGIENE BILLIG GEHT ZULASTEN (FAST) ALLER Wie viele andere Branchen auch ist die Gebäudereinigung einem, wie es Torsten Kohn formuliert, „harten Preiswettbewerb“ unterworfen. Das ist nicht weiter verwunderlich, spielen die Ausgaben für die Unterhaltsreinigung in der Kostenstruktur der beauftragenden Unternehmen eine bedeutende Rolle. Folglich richten sich die Augen der Auftraggeber sehr stark auf die Summe, die unter dem Strich des Angebotes steht. Das alleinige Wertungskriterium „Preis“, also die Vergabe an den „Billigsten“ ist, so die Erfahrungen von Kohn, „leider“ nach wie vor sehr verbreitet. Besondere Leistungsdifferenzierungen von anbietenden Dienstleistern bleiben dabei unberücksichtigt. Der gelernte Gebäudereinigermeister kann angesichts dieser „Kurzsichtigkeit“ allerdings nur den Kopf schütteln: „Billig geht immer zulasten der Qualität, des Werterhalts der Immobilie und der Menschen, die dort arbeiten oder leben.“ Deshalb plädiert Kohn seit vielen Jahren für eine qualitätsorientierte Ausschreibung von Reinigungsleistungen. Und er fügt hinzu: „Mehr Qualität in der Gebäudereinigung muss nicht zwangsläufig ein Vielfaches mehr kosten.“ Wichtig ist, dass ausschreibende Unternehmen ihren LeistungsQualitätswunsch nach den zur Verfügung stehenden Geldern formulieren. Sprich: Leistungen müssen durch ihre Art und Häufigkeit im Verhältnis zu den Mitteln stehen, die für die Reinigung bereitstehen. Denn sein Credo lautet: Nur, wenn ich dem Budget entsprechende Leistungen ausschreibe und diese plausibel kalkulieren lasse, kann ich sie in der Umsetzungsphase einfordern und, wenn sie nicht erbracht wurden, sanktionieren. Qualität in der Reinigung zu erhalten, ist letztlich das Ergebnis eines zielorientierten Vorgehens, das mit dem effizientesten Ressourceneinsatz das bestmögliche Resultat hervorbringt. Klingt theoretisch, ist aber sehr praxisnah. MIT SYSTEM ZUM ERFOLG Torsten Kohn: „Die – zugegebenermaßen häufig in die Jahre gekommenen – Leistungsverzeichnisse führen die Anforderungen an die jeweiligen Raumgruppen auf und sollten Kernstück der Ansprüche an den Dienstleister sein. Häufig umfassen sie aber Leistungen, die systematisch in Frage gestellt werden müssen: Brauche ich diese Leistung? Brauche ich sie in dieser Häufigkeit? Je mehr ein Leistungsverzeichnis den tatsächlichen Anforderungen an Sauberkeit entspricht, umso genauer kann das benötigte Budget definiert werden.“ Hinterlegt ein Unternehmen schon in der Ausschreibung seiner Reinigungsaufträge die Grundlagen seiner qualitätsorientierten Erwartung und baut die entsprechenden Bewertungs- und Überprüfungsoptionen ein, bekommt es auch die passenden Angebote, zumindest können die Entscheider sie anhand klarer Vorgaben bewerten. Von zentraler Bedeutung ist hierbei selbstverständlich immer noch der Preis, der im Wesentlichen durch die Faktoren Quadratmeterleistung pro Stunde und Stundenverrechnungssatz bestimmt wird. Genau an diesen beiden Stellschrauben wird im Angebotsverfahren heftig gedreht, nicht selten wird hier, so Torsten Kohn, auch „überdreht“. ENTSCHEIDENDE STELLSCHRAUBEN: LEISTUNGSWERTE UND VERRECHNUNGSSÄTZE Neben der Quadratmeterleistung (ausführliche Informationen siehe Kasten) geht es dabei vor allem um die Stellschraube Stundenverrechnungssatz: Nicht allen Auftraggebern ist bewusst, dass es im Gebäudereinigerhandwerk einen allgemeinverbindlichen Mindestlohntarifvertrag und einen Rahmentarifvertrag gibt. Das heißt, jedes Gebäudereinigungsunternehmen muss seine Mitarbeiter tarifgerecht entlohnen – und zwar auf Grundlage des Branchenmindestlohns (nicht zu verwechseln mit dem gesetzlichen Mindestlohn). Derzeit verdient eine Reinigungskraft in Deutschland demnach pro Stunde mindestens 11,11 Euro brutto. Der Stundenverrechnungssatz, also der Wert, den der Auftragnehmer in seinem Angebot kalkuliert, muss zusätzlich Sozialversicherungsbeiträge, Vertretungskosten, Sachkosten wie Reinigungschemie, Maschinen und Geräte, sowie alle betrieblich relevanten Kosten wie Fuhrpark oder Verwaltung darstellen. Sprich: Soll der Stundenverrechnungssatz auskömmlich sein, muss dem Tariflohn von 11,11 Euro nochmals rund 90 bis 120 Prozent hinzugerechnet werden. Liegt der angebotene Satz deutlich unter diesem Korridor, handelt es sich sprichwörtlich um einen „Dumpingpreis“. Bild: © scaliger – stock.adobe.com 

www.stadionwelt.de 11 HYGIENE Achten Sie darauf, dass das Unternehmen ein anerkannter Fachbetrieb ist! Ist es Mitglied der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung oder in der Innung? Bildet es aus? Verfügt es über eine ausreichend deckende Haftpflichtversicherung? 1 Schauen Sie sich die Referenzen genau an! Kann das Unternehmen auf vergleichbare Referenzen in Art und Größe verweisen? 2 Verlangen Sie Zertifizierungen! Etwa DIN ISO 9000/1400 oder das Gütezeichen GZ902 der RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung. 3 Lassen Sie sich Nachweise über angestellte Fachkräfte zeigen! Sind handwerklich ausgebildete Mitarbeiter*innen, Gesell*innen, Meister*innen, kaufmännische Fachkräfte im Unternehmen beschäftigt? 4 Schauen Sie sich die kalkulierten Leistungswerte genau an! Entsprechen die Leistungswerte den Anforderungen im Leistungsverzeichnis? Sind die rechnerischen Zeitvorgaben machbar? 5 Lassen Sie sich den Stundenverrechnungssatz schlüssig darlegen! Gibt es eine realistische Vertretungskalkulation (Urlaub, Krankheit, Freistellungen)? Und eine nachvollziehbare Vorarbeiter- und Objektleiterkalkulation? Ist die Planung an Investitionsgüter, Chemie und Gerätschaften plausibel? Und ist die Kalkulation der betrieblichen Fixkosten glaubhaft? 6 Bestehen Sie auf den Einsatz eines offenen Qualitätsmanagementsystems! Ist ein elektronisches Qualitätsmesssystem vorhanden? Ermöglicht es die Erfassung, Abarbeitung und Dokumentation von Reklamationen? Gibt es eine klare Definition des Soll-Qualitätszustands? 7 Vereinbaren Sie Maßnahmen bei Schlechtleistung! Welche Maßnahmen sollen bei Nichterreichung des Soll-Qualitätszustands oder bei Vertragsauflösung greifen? Welche Vertragsstrafen gibt es? 8 Lassen Sie sich die Vertretungsstrategie bei Mitarbeiterausfällen erläutern! Gibt es ein Springerteam in der Nähe? Wie sind die Reaktionszeiten bei Ausfällen? 9 Legen Sie Wert auf ein professionelles Mitarbeitermanagement! Existieren Schulungs- und Weiterbildungsprogramme? Was wird für die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter*innen oder im sozialen Bereich getan? 10 10 TIPPS ZUR AUSWAHL DES GEBÄUDE-DIENSTLEISTERS

12 www.stadionwelt.de HYGIENE Ob Delta oder Omikron – gegen kurzwellige Ultraviolett-Strahlung (UV-C) haben auch Viren keine Chance. Schmierinfektionen auf Oberflächen können durch direkte Bestrahlung vermieden werden. In Sportstätten schützen je nach Raumdimension Raumlufttechnische Anlagen oder mobile Geräte mit UV-C-Technologie vor einer Ansteckung durch Aerosole. Entkeimende UV-C-Strahlen liegen im Spektralbereich von 100 bis 280 Nanometer (nm) – als besonders effektiv gilt eine Wellenlänge von 265 nm. Doch die Resistenz von Mikroorganismen variiert. Daher hängt die Wirksamkeit der UV-C-Quellen auch von Bestrahlungsdauer, Entfernung zum Objekt und Art der Oberflächen ab. In Sporthallen und Stadien mit ihrem enormen Rauminhalt sind die Anforderungen an die Lüftung besonders hoch. GAS ODER HALBLEITER Wie auch in der Beleuchtung kommen in UV-C-Lampen Gasentladung oder Halbleitertechnik zum Einsatz. Je nach Anwendung können verschiedene Strahlungsquellen gewählt werden. • Niederdruckentladungslampen emittieren den Großteil ihrer Strahlung bei 254 nm. Für das bläuliche Leuchten der Lampen sind geringe Emissionen im visuellen Spektralbereich verantwortlich. Die Strahlungsausbeute einer Niederdruckstrahlungsquelle liegt bei 30 – 40%. Sogenannte ozonfreie Produkte werden durch die Glasart realisiert. • Die Basis für UV-C-LEDs sind Aluminium-GalliumnitridHalbleiter. Sie haben eine Strahlungsausbeute bis 5%. Die Lebensdauer liegt derzeit noch weit unter der weißer LEDs. In den kommenden Jahren wird jedoch eine deutliche Steigerung erwartet. Typische Wellenlängen sind hier 270 bis 280 nm. FACHGERECHTE RAUMLUFTTECHNIK Raumlufttechnische (RLT) Anlagen sind fest verbaute Systeme, die Luft in Gebäuden leiten und entkeimen. Dabei LUFTENTKEIMUNG – TROTZ CORONA SICHER INS STADION UV-C-Strahlen durchdringen Aerosole und zerstören die DNA des Sars-CoV2-Virus. Zur Luftentkeimung wird ultraviolette Strahlung seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt, wie die Brancheninitiative licht.de erklärt. Bild: licht.de Auf einen Blick – relevante Richtlinien • VDI 3803 Blatt 1, 2020 • DIN 5031-10, 2018 • DIN EN 14255-1, 2008 • DIN EN ISO 15858, 2017 • DIN EN 60335-2-65; VDE 0700-65, 2013 • DIN EN 62471, 2009 • DIN/TS 67506, 2021 • Richtlinie 2006/25/EG, 2006 • Technische Regeln zur Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung (TROS)

www.stadionwelt.de 13 HYGIENE werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität geregelt. Zur Verbesserung der Luftqualität gehört auch das Reduzieren von Keimen durch Filter oder die Kombination von Filtern mit einer UV-C-Stufe in geschlossenen Lüftungskanälen. Anforderungen an RLT-Anlagen beschreibt die Richtlinie VDI 3803 Blatt 1 aus dem Jahr 2020. Um maximale Effektivität zu erreichen, sollte die Auslegung und Positionierung der Anlage von einer vom Hersteller empfohlenen Fachfirma geplant werden. Wichtig dabei sind individuelle Faktoren wie Oberflächen und deren Beschaffenheit, Raumvolumen, Raumnutzung, Anzahl der Personen und Aufenthaltsdauer. Die professionelle Ausführung, Kennzeichnung und Dokumentation der Geräte sowie deren fachgerechte Installation und sorgsamer Betrieb sind Voraussetzung für eine hohe Wirksamkeit und die sichere Nutzung. Denn unsachgemäß angewendet, kann UV-C-Strahlung Menschen, andere Lebewesen und Materialien schädigen. Nach DIN EN 62471 beträgt die zulässige UV-Strahlungsdosis 30 Joule pro m² (J/m²). Auf Geräte, die Ozon in die Raumluft abgeben, sollte verzichtet werden, empfiehlt der Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI). Lüftungsanlagen stellen mit bis zu 50% den Löwenanteil am Energieverbrauch einer Sporthalle oder eines Schwimmbads. Dies ist vor allem dem hohen Gebäudevolumen geschuldet. Moderne RLT-Technik spart hier viel Energie. Zudem soll die Luftqualität auch bei starker Belegung gleich gut sein. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Luftumwälzung. KOMPAKTE ALTERNATIVEN Wo RLT-Anlagen nicht nachgerüstet werden können, sind mobile Luftentkeimer eine sinnvolle Ergänzung zur Fensterlüftung und werden vom Umweltbundesamt empfohlen. Zur Auswahl stehen mobile Standgeräte, stationäre Wandgeräte und Anlagen zum Decken-Ein- oder -Anbau. Sie saugen Aerosole durch aktive Lüfter ins Innere. Dort wird die Luft bestrahlt und anschließend wieder in den Raum entlassen. Die wichtigsten Planungsdaten neben der umgewälzten Luftmenge pro Stunde sind die mittlere Bestrahlungsdosis und Inaktivierungsrate bei Einmalpassage, die elektrische Leistungsaufnahme, Art der Strahlungsquellen, Nennbenutzungsdauer mit Angabe des Restwertes und der Geräuschpegel. Der Hersteller sollte Planungsunterlagen zur Auslegung und Positionierung bereitstellen. Alternativ helfen Simulationsmodelle. Entscheidend für die Wirksamkeit der Entkeimung ist die Strahlungsdosis. Sie kann je nach Applikationsanforderungen aus den Geräteabmessungen, Strömungsverhältnissen und Zielorganismen bestimmt werden. Für SARS-CoV-2 etwa gilt die Mindestdosis von 70 J/m², um 99% der Viren inaktivieren. NORMEN GEBEN SICHERHEIT Geschlossene UV-C-Luftentkeimer unterliegen den Sicherheitsanforderungen für Haushaltsgeräte nach DIN EN 60335-1 und DIN EN 60335-2-65. Entspricht die Technik diesen Normen, können Laien sie bedenkenlos nutzen. Wichtig ist auch das CE-Kennzeichen auf dem Gerät. Die neue technische Spezifikation DIN/TS 67506 „Entkeimung von Raumluft mit UV-Strahlung – UV-C-Sekundärluftgeräte“ hilft, beim Einkauf professionelle Entkeimungslösungen von preisgünstiger „Placebo-Technik“ zu unterscheiden. Denn sie fordert einen Nachweis der biologischen Wirksamkeit durch ein zertifiziertes Labor und dokumentiert die Effektivität des Geräts.  Bild: licht.de/Signify Die Brancheninitiative licht.de zählt rund 125 Mitgliedsunternehmen aus der Lichtindustrie, die im ZVEI e. V. organisiert sind. Ziel von licht.de ist es, über Vorteile und aktuelle Aspekte guter Beleuchtung zu informieren – herstellerneutral und kompetent. Weitere Informationen: licht.de

14 www.stadionwelt.de HYGIENE Die NEAPURE GmbH setzt sich dafür ein, dass die Risiken einer Ansteckung durch Viren, aber auch andere gesundheitsbeeinträchtigende Keime in Büros, Produktionsstätten, im privaten Bereich, in Hotels, in der Gastronomie, aber auch im Einzelhandel und anderen gewerblichen Einrichtungen – ohne Einsatz von gesundheitsgefährdenden Inhaltstoffen – dauerhaft reduziert werden können. Die Experten von NEAPURE haben sich darauf spezialisiert, Kunden maßgeschneiderte Konzepte anzubieten und stehen von der Analyse, über die Planung bis hin zur endgültigen Umsetzung des Lösungskonzeptes beratend mit Know-how und Expertise zur Seite. PROAKTIVE, BIOLOGISCHE LUFTREINIGUNG Verschiedenste Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen vertrauen bereits auf die Kombination der Luftreiniger der NEAroom-Serie, die Vernebelungsgeräte NEAfog und NEAstarlet sowie des wasserbasierten, biologischen und natürlichen Wirkstoffs NEAair®. NEAfog ist ideal geeignet zur Desinfektion und Geruchsbeseitigung in Umkleide- und Aufenthaltsräumen und kommt zum Beispiel beim Fußballclub VfR Aalen zum Einsatz. „Neben der aktuellen Gefahr aufgrund der Corona-Pandemie beugen wir mit unserenAnwendungen auch proaktiv herkömmlichen Grippe-, Erkältungs- oder Magen-Darm-Ansteckungen vor, reduzieren die Pollenlast und beseitigen Gerüche“, erklärt Vertriebsleiter Matthias Klebinger. Das alles schafft NEAPURE mit seinem wasserbasiertenWirkstoff NEAair® auf eine natürliche und biologische Art – ohne schädliche Substanzen wie Alkohol oder Wasserstoffperoxid. Die Unbedenklichkeit und die Wirksamkeit wurden von unabhängigen Instituten geprüft und zertifiziert. „Keine Chemie und kein Alkohol, kein Nachwischen, keine Schutzkleidung“, verspricht das Unternehmen. Der wesentliche Inhaltsstoff des Wirkstoffes NEAair® ist HOCl, also Hypochlorige Säure, die auf einem sogenannten „neutralen Anolyt“ basiert. Es ist auch ein wichtiger Bestandteil des angeborenen Immunsystems aller Säugetiere und wird beispielsweise auch in unserem Köper gebildet, um eindringende Keime zu bekämpfen. Der Wirkstoff wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Raum-, Luft- und Flächendesinfektion eingesetzt. NEAair® wirkt nachweislich gegen Viren – auch gegen das Corona-Virus –, Keime, Bakterien, Pilze, Pollen und andere Schadstoffe. Sein Einsatz ist ideal bei der Oberflächen- und Luftdesinfektion und schlechte Gerüche werden gleich mit beseitigt. NEAair® ist auf Haut, Schleimhaut und Hautwunden verträglich und kann unbedenklich eingesetzt werden. Die Technik stammt ursprünglich aus der Trinkwasserdesinfektion: Eine hochwirksame Lösung auf mineralischer Basis wird über Luftwäscher in die Raumluft verdunstet bzw. über ein Vernebelungsverfahren so in die Luft abgegeben, dass ein kompletter Raum viren-, bakterien- und auch pollenfrei wird – und zwar auf allen Flächen und in der Luft. EFFEKTIVE UND EFFIZIENTE DESINFEKTION FÜR STADIEN Der Hygiene-Spezialist NEAPURE bietet ideale Lösungen verschiedenster Desinfektions- und Raumluftverbesserungsanwendungen etwa für Umkleidebereiche in Sportstätten, Aufenthaltsräume, Restaurants, Büros und viele weitere Bereiche. Bild: NEAPURE GmbH  NEAPURE GmbH Mittelhofer Weg 24 D – 73466 Lauchheim Matthias Klebinger Mobil: +49 171 193 44 93 E-Mail: info@neapure.de Internet:www.neapure.de ADVERTORIAL

KONSTANTE RAUMLUFTDESINFEKTION mit Hilfe unserer Geräteserie NEAroom führt zu proaktiver Reduktion der Viren- und Keimlast KALTVERNEBELUNG zur lückenlosen Luft- und Flächendesinfektion über die Raumluft und Geruchsbeseitigung DIE LUFT IST REIN - NATÜRLICHE DESINFEKTION NEAstarlet Elektrisch turbinenbetriebener ULV-Vernebler für den personenlosen Einsatz in Räumen bis 2.000 m3. Abmessungen (B/H/T) 370 x 300 x 360 mm (ohne Wirkstofftank) Starter Set 20 inkl. Arbeitswagen, Wirkstofftank, Zeitschaltuhr, 02x 10 Liter-Kanister NEAair® power Wirkstoff. € 2.700,11 inkl. MwSt. (€ 2.269,00 zzgl. MwSt.) NEAfog F-18B Akku Akkubetriebener ULV-Vernebler zur schnellen, manuellen Raum- und Flächendesinfektion / 1,2 l Tank Starter Set 20 inkl. 02x 10 Liter-Kanister NEAair® power Wirkstoff. € 743,75 inkl. MwSt. (€ 625,00 zzgl. MwSt.) Zzgl. Versandkosten nach Absprache & Stückzahl NEAPURE GmbH Mittelhofer Weg 24 D-73466 Lauchheim Telefon: 07363 9500 info@neapure.de www.neapure.de Matthias Klebinger Mobil: 0171 193 44 93 m.klebinger@neapure.de Keine Chemie – Kein Alkohol – Kein Nachwischen – Keine Schutzkleidung – Effiziente Geruchsbeseitigung NEAroom Robert Luftreiniger & Luftbefeuchter Für Räume bis 230 m3 / 4,7 l Tank / 27 db(A) Abmessungen (B/H/T) 321 x 471 x 235 mm Starter Set 20 inkl. 02x 10 Liter-Kanister NEAair® soft Wirkstoff. € 641,41 inkl. MwSt. (€ 539,00 zzgl. MwSt.) NEAroom George Luftreiniger & Luftbefeuchter Für Räume bis 180 m3 / 3,2 l Tank / 27 db(A) Abmessungen (B/H/T) 321 x 418 x 215 mm Starter Set 20 inkl. 02x 10 Liter-Kanister NEAair® soft Wirkstoff. € 434,35 inkl. MwSt. (€ 365,00 zzgl. MwSt.)

16 www.stadionwelt.de HYGIENE Die Wellen der Corona-Pandemie haben den Stadionbetrieb bedrohlich ins Wanken gebracht, und die nächste wird von Experten für den kommenden Herbst bereits vorhergesagt. Neben Covid machen zahlreiche weitere krankmachende Erreger die tägliche Nutzung insbesondere der Innenbereiche zu einem Spiel mit offenem Ausgang. Denn die klassische „Wisch-Technik“ mit Lappen und Desinfektionsmittel erreicht längst nicht alle Oberflächen. Filteranlagen reinigen zwar die Luft, dekontaminieren aber keineswegs, und UV-Licht- bzw. UV-C-Desinfektionsgeräte erfassen nur die beleuchteten Bereiche, wodurch Desinfektionsschatten entstehen. Kurz: Diese klassischen Methoden haben zwar ihre Berechtigung, doch bieten sie Keimen weiterhin Einfallstore. Profis wissen das. Daher entscheiden sich neben hygienesensiblen Einrichtungen des Gesundheitswesens, Rettungsdiensten und Sanitätshäusern auch immer mehr renommierte Sportstätten für eine Ergänzung um die automatisierte „Kaltvernebelung“. So schließt zumBeispiel regelmäßig der FSV Frankfurt in der PSD Arena mögliche offene Flanken konsequent durch die zusätzliche Anwendung einer solchen Micro-Aerosol-Technologie, die sich auch auf der „Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren“ befindet. Bei dem Verfahren kommt durch ein Vernebelungsgerät eine desinfizierende, niedrig-konzentrierte Wasserstoffperoxid-Lösung (H2O2) zum Einsatz. Dank des Wirkstoffnebels werden auch schwer erreichbare Flächen und die Raumluft selbst erfasst. Auf diese Weise können Bakterien inklusive multiresistenter Erreger ebenso wie Schimmelpilze sowie Viren, also auch Coronaviren, um nahezu 100 Prozent ohne chemische Gefahrstoffe eliminiert werden – besonders trockene oder feuchte Umfelder und starke Biofilme bilden keine Ausnahme. Angrenzende Räume lassen sich während der Desinfektion weiter nutzen. Und da H2O2 zu Wasserstoff und Sauerstoff zerfällt, ist es toxikologisch unbedenklich; auch Elektronik und Oberflächen bleiben geschützt. BESSER AUFGESTELLT IM KAMPF GEGEN ERREGER Mit der nach DIN EN 17272 zertifizierten (wichtig!) Kaltvernebelung von Hygienespezialist DIOP setzt der FSV zur Schlussdesinfektion von Innenbereichen der Arena wie Umkleidekabinen, VIP- oder Fitnessräumen zudem auf ein Verfahren, das leicht vailidierbar ist und durch reproduzierbare Ergebnisse rechtliche Sicherheit verleiht. Dazu kann die Kaltvernebelung mit hoher Anwenderfreundlichkeit, kurzer Prozessdauer, wirtschaftlichen Vorteilen und nicht zuletzt als Marketinginstrument gegenüber anderen Desinfektionsmethoden punkten. Fazit: Mit dieser Präventionsform können sich Sportstadien im laufenden Wettbewerb gegen Keime in vielerlei Hinsicht besser aufstellen. SCHLUSSDESINFEKTION: MIT KALTVERNEBELUNG ZUM SICHEREN SIEG Im Stadion findet der Wettbewerb nicht nur auf dem Rasen oder der Tartanbahn statt, sondern auch in den Innenbereichen wie Kabinen, Flure und Sanitärräume. Denn hier treten Tag für Tag schädliche Keime gegen die Gesundheit von Personal, Sportlern und Besuchern an. Die Kaltvernebelung bietet sicheren Desinfektionsschutz – hocheffektiv und unkompliziert. Bild: DIOP GmbH  ADVERTORIAL

18 www.stadionwelt.de HYGIENE Stadien sind in Deutschland keine Kategorie des Baurechts. Daher gelten hier die VStättVO sowie die Bauordnungen der Länder. Diese Vorgaben des öffentlichen Baurechts bestimmen auch die Sanitärausstattung von Stadien. Darüber hinaus enthält die ArbeitsstättenVerordnung Vorgaben für die Sanitärausstattung der nicht öffentlichen Bereiche. Ferner gibt es einige Vorschriften, die nicht aus dem öffentlichen Baurecht kommen. Dies sind z.B. Bestimmungen der Sportverbände. Auch gibt es die VDI 6000/Blatt 3 mit technischen Empfehlungen, die aber ebenfalls nicht öffentliches Baurecht sind und Theater und Kinos behandelt, aber nicht die Stadien. An Regularien, die aus dem Fußball kommen, sind vor allen Dingen das Stadionhandbuch des DFB zu nennen sowie die Richtlinien von UEFA und FIFA. Ergänzend hat die UEFA mit Blick auf die EURO 2020 einen gesonderten Katalog herausgegeben. Unter anderem geht man hier von einem anderen Geschlechterverhältnis aus als bei Ligaspielen. Als Vorgabe für dieWCs gelten daher nicht die übliche Verteilung von 80% zu 20% für Männer und Frauen, sondern 65% zu 35%. Maßgeblich für die Bau- und Betriebsgenehmigungen ist das öffentliche Recht. Wer nicht danach baut, bekommt keine Abnahme oder steht unter Umständen auch erst später vor Problemen, wenn Komplikationen auftreten. Aus der Praxis berichtet Architekt Gert Surber vom Büro ARCHITEKTUR CONCEPT in Zwickau: „Die deutsche VStättVO ist nicht passgerecht auf Stadien zugeschnitten. Letzten Endes läuft es immer auf Absprachen mit dem Bauordnungsamt hinaus. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens kann man dann Abweichungen beantragen. Es wird umso komplizierter, je mehr Nutzungs-Varianten ein Stadion über den Fußball hinaus bieten soll. Es kommt hierbei auf den Bauherrn an; er muss definieren, was er braucht. So ist es möglich, dass die Tribünen nach Verbands- oder Ligavorschrift gebaut RICHTLINIEN FÜR DIE PLANUNG VON SANITÄRBEREICHEN IN STADIEN Der Gebäudeplaner muss die Vorschriften beachten, aber auch seine maßgeschneiderten Lösungsvorschläge mit den Behörden abstimmen.  GESETZLICHE RICHTLINIEN FÜR WASCHPLÄTZE 5.4 (2) „Toilettenräume müssen mit Handwaschgelegenheiten [...] und Abfallbehältern ausgestattet sein. In Toilettenräumen müssen Mittel zum Reinigen (z.B. Seife in Seifenspendern) und Trocknen der Hände (z.B. Einmalhandtücher, Textilhandtuchautomaten oder Warmlufttrockner) bereitgestellt werden. Darüber hinaus sind bei Bedarf [...] Kleiderhaken bereitzustellen.“ Hinweis: „Bei Bedarf (z B. bei Tätigkeiten mit Einsatz von Desinfektionsmitteln) sind Hautpflege- und Hautschutzmittel bereitzustellen (Hautschutzplan).“ 6.4 (5) „Zusätzlich sollen sich in Waschräumen Abfallbehälter und Kleiderhaken befinden.“ 7.4 (6) „In Umkleideräumen sind Abfallbehälter, Spiegel und Kleiderablagen bereitzustellen.“ GESETZLICHE RICHTLINIEN FÜR WC-KABINEN 5.4 (1) „Jede Toilettenzelle [...] muss von innen abschließbar sein. Zusätzlich müssen sich darin Kleiderhaken, Papierhalter und Toilettenbürste befinden.“ 5.4 (1) „Toilettenpapier muss stets bereit gehalten werden.“ 5.4 (1) „An jeder von Frauen genutzten Toilette ist ein Hygienebehälter mit Deckel zur Verfügung zu stellen. In von Männern genutzten Toilettenräumen ist mindestens ein Hygienebehälter mit Deckel in einer gekennzeichneten Toilettenzelle bereitzustellen.“ (Quelle: Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASR A4.1, Sanitärräume) TECHNISCHE REGELN FÜR ARBEITSSTÄTTEN Die Arbeitsstätten-Verordnung ist Bundesrecht und macht Vorgaben zu den Sanitärräumen in den nicht-öffentlichen Bereichen. Sie gibt aber auch wertvolle Hinweise für die Ausstattung von WCs in Besucherzonen.

www.stadionwelt.de 19 HYGIENE werden und in multifunktionalen Bereichen die VStättVO die Vorlage liefert.“ Generell versucht man, kurz vor dem Spiel und in der Pause Stau zu vermeiden. Gert Surber: „Insofern ist die Betrachtung der VDI 6000 Blatt 3 nicht uninteressant: Hier erfolgt die Abstufung von niedriger bis hoher Gleichzeitigkeit von Personen in Sanitärobjekten. Dies kann der Architekt in Abstimmung mit dem Bauherrn, der eine Vorstellung davon hat, welche Personendichte er in welchen Zonen erwartet, berücksichtigen und genehmigungsfähig umsetzen.“ Insbesondere Drittligisten bzw. Stadien, die perspektivisch Schauplätze des Profi-Fußballs werden sollen, müssen immer mehr Vorschriften beachten und umsetzen. Dies gilt für die WC-Anlagen, aber auch für die Zäune, Sektorentrennung und Überdachung. In Einzelfällen gibt es wohl noch Abstufungen und Sonderregelungen, aber die Forderungen wurden zuletzt immer weiter nach oben geschraubt. Hinsichtlich der Barrierefreiheit gibt es viele Empfehlungen der Ligen, und es wird immer darauf hingewiesen, dass die Bedürfnisse von Behinderten Berücksichtigung finden müssen. Dies ist auch in der Bauordnung und VStättVO verankert, was die Sitzgelegenheiten, Zuwegungen und Toiletten betrifft. Konkrete Ausführungen zu Behindertenplätzen liefert die DIN 18040 für barrierefreies Bauen. Für den Verein kann aus diesen Anforderungen eine ganze Reihe an Herausforderungen entstehen. Zu diesem Punkt sagt Archtekt Surber: „Sicher braucht man hier und da Verhandlungsgeschick – aber jeder Profi-Verein hat ja auch einen Behindertenbeauftragten, der sich mit der Materie auseinandersetzt. Es muss 1% der Zuschauerplätze behindertengerecht sein; die konkrete Umsetzung kann dann eine Menge an Abstimmungsprozessen bedeuten. Aus Sicht des Planers empfiehlt es sich, den Bauherrn mit dessen Verständnis der Dinge mit ins Boot zu nehmen. Er hat Erfahrung mit seinem Publikum, der Publikumsstruktur und auch der Anzahl an behinderten Stadionbesuchern.“ Die Toilettenanlagen insgesamt sind ein Architekten-Thema, wobei Sanitär-Fachplaner hinzugezogen werden, um die Leitungen optimal zu planen. Nach Kundenwunsch können weite Teile an die Gebäudeleittechnik angebunden werden und damit im Rahmen eines CAFM-Systems zentral überwacht und gesteuert werden. Dies ist dann ein Haustechnik-Thema für den Elektro-Planer, das sich aber auch im Bau-Budget deutlich bemerkbar macht. Da das Baurecht keine Unterscheidung zwischen Stadien und anderen Versammlungsstätten macht, fließen Verbesserungen, die erfahrene Stadion-Planer entwickeln, kaum oder nur langsam Eingang in die Gesetzgebung. Die Kommissionen und Gremien haben Berater, aber einen direkten Einfluss können die Planer nicht nehmen. Das Problem für die Planer ist, dass die vielen Vorschriften nicht harmonisiert sind. Die privaten Anforderungen wie die der UEFA sind kein Baurecht, sondern Willensbekundungen mit dem Ziel von Zertifizierungen. Andererseits ist ein Stadion, das den FIFA-Standards folgt, in der Hinsicht auch abwärtskompatibel, sodass kein Konflikt mit der VStättVO entsteht. Letztendlich hat der Gebäudeplaner die Verantwortung, konform mit den Vorschriften des öffentlichen Baurechts zu arbeiten. Es wird kaum jedes Detail geprüft. Aber es kann doch vorkommen, dass Mängel geltend gemacht werden. Dann kann es zu Prüfungen kommen, und der verantwortliche Planer hat unter Umständen ein Haftungsproblem. „Daher muss man als Planer immer sauber arbeiten und jegliche Besonderheiten per Abweichungsantrag zur Legitimierung bringen“, sagt Gert Surber. „Sicher ist eine ganze Menge Erfahrung als Planer hier wichtig. Man muss wissen, auf welche Stellschrauben es ankommt, und wie man mit der unteren Bauaufsicht zusammenarbeitet, um ein Gebäude funktionsfähig zu machen.“  Bild:Stadionwelt

20 www.stadionwelt.de Die Digitalisierung steht im Facility Management weit oben auf der Agenda – oder zumindest schon auf dem Merkzettel. Denn unter Umständen weiß man noch nicht ganz genau, wie weitreichend das Thema behandelt werden soll. Allerdings steht auch das Bemühen um die Reduzierung von Betriebskosten im Fokus. Wie weit nun die Digitalisierung gehen kann und soll, dafür gibt es keine Schablone. Das Ansinnen, zu sparen lässt sich in den Sanitärbereichen nur bedingt umsetzen. Es bestehen Hygiene-Vorschriften, die zuletzt noch verschärft wurden, und die Trankwasser-Verordnung ist ebenfalls bekannt. Im Sinne der Betreiberverantwortung geht es zuallererst also um Pflichterfüllung und nicht um ein Wunschkonzert der Sanitär-Ausstattung. Die Vorteile der Gebäudeautomation und die verfügbaren Technologien dürften jedem Betreiber bekannt sein. Aber er muss diesen Themenkomplex differenziert und aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Hierzu gehört es, wirtschaftliche Vorteile solcher Lösungen genau zu prüfen, und zwar anhand der individuell gegebenen realen Einsatzbedingungen. Beispielsweise bedeutet das Erfassen und Verwalten sämtlicher Verbrauchsstellen bei Seifen- und Papier-Spendern in Datenbanken unter Umständen einen höheren Aufwand, als den, das Personal diese Anlagen bei den Routine-Checks einfach mit im Auge zu behalten. Wenn es um die Wasserspararmaturen geht, kommt es auch auf die Größe einer Veranstaltungsstätte an. Das Einsparpotenzial moderner, vollautomatischer Armaturen kann sich unter Umständen relativieren. Zum einen muss ein Monitoring vor Ort zeigen, wie sich anhand des tatsächlichen DIE AUTOMATISIERUNG DES SANITÄRBEREICHS Bei der Erfüllung der Trinkwasserhygiene bieten sich digitalisierte Armaturen an. Aber es gibt weitere Argumente für und wider die Digitalisierung in den Sanitärbereichen. Jeder Betreiber muss Pflichten erfüllen und die besten Lösungen für sein Objekt ermitteln. Bild: Stadionwelt

www.stadionwelt.de 21 HYGIENE  Wasserverbrauchs und des Installations- und Wartungsaufwandes die Kosten-Nutzen-Rechnung darstellt. Den individuellen Gegebenheiten stehen indessen immer grundlegende Sachverhalte gegenüber. Zum einen werden Wasser-Installationen nicht dazu eingebaut, nicht genutzt zu werden – oder, anders herum: Wenn Wasserleitungen vorhanden sind, darf ihre Nutzung ein Mindestmaß nicht unterschreiten. Dies ist ein Thema der Funktionalität und Trinkwasserhygiene. Zwischenzeitlich hat seit 2020 die Corona-Pandemie einige Parameter der Hygiene-Konzepte verändert. Wie viel davon übrig bleiben wird, etwa die Einschätzung der Vorteile kontaktloser Armaturen, ist derzeit wohl noch nicht abschließend einzuschätzen, sodass eine gewisse Unsicherheit bezüglich des zukünftigen Investitionsbedarfs gegeben ist. Gerade in größeren Objekten stellt sich die Frage, ob Teilsanierungen sinnvoll sind, wenn dann anschließend unterschiedliche Systeme im Haus parallel laufen. Auch die Seifen- und Handtuch-Spender sind immer ein Thema im Kontext hoher Verbrauchswerte, aber auch der Hygiene. Automatisierte Geräte benötigen entweder entsprechende Stromanschlüsse in hoher Zahl oder werden mit Batterien betrieben. Hier ist dann wiederum abzuwägen, welche Lösung in Anbetracht sämtlicher Faktoren am besten ins jeweilige Konzept des Facility Managements passt. ENTSCHEIDEND: DIE BETREIBERHAFTUNG Es gibt im Sanitärbereich überall Argumente für und wider verschiedene Ausstattungen, wobei der Zustand des Bestandes und das Budget jeweils zu den Faktoren zählen, die dafür sorgen, dass der Umgang mit dem Thema in jedem Objekt individuell gehandhabt wird. Das wichtigste Argument für elektronische Armaturen ergibt sich indessen für jedermann gleichermaßen aus den einschlägigen Verordnungen § 15 BetrSichV (Betriebssicherheitsverordnung) insbesondere aus der Betreiberhaftung hinsichtlich der Befolgung der Trinkwasserverordnung, die keinen Ermessensspielraum lässt, sowie aus den unbestreitbaren Vorteilen, dass die Armatur nicht händisch geöffnet und geschlossen werden muss. Damit wird nur eine Übertragung von Krankheitserregern durch das Berühren der Armaturen verhindert, es ist auch jederzeit sichergestellt, dass die Armaturen nach dem Händewaschen nicht geöffnet bleiben. Man mag sich als Betreiber sicher sein, seinen Pflichten mit dem gelebten Prozedere und entsprechend instruiertem Personal nachzukommen. Aber inwieweit möchte eine am Ende möglicherweise persönlich haftende Person dafür die Hand ins Feuer legen? Wo in Stadien und Arenen nicht die spezifische Fachkompetenz vorliegt und man gleichzeitig unter wirtschaftlichen Zwängen operieren muss, kann es schnell kritisch werden, sich darauf zu verlassen, dass auch weiterhin alles gut gehen wird. Und diese Problematik wird durch einen weitgehenden Lockdown der Sport- und Veranstaltungsstätten alles andere als entschärft. Die VDI/ DVGW 6023 fordert einen vollständigen Wasseraustausch in einer Trinkwasserinstallation binnen maximal 72 Stunden. Ist dies tatsächlich ohne einen regen Betrieb oder eine automatische Steuerung, im wahrsten Sinne des Wortes „zu Fuß“, möglich, indem ein Hausmeister-Dienst fortlaufend alle Armaturen betätigt? Und lässt sich dieses Prozedere auf solche Weise dokumentieren, dass der vor dem Gesetz Verantwortliche bei Prüfungen tatsächlich entlastet ist (Betreiberverantwortung gemäß VDI 3810)? In moderneren Stadien ist die Sanitär-Ausstattung in vielen Fällen auf dem neuesten Stand – entweder bereits ab Eröffnung, sonst aber als Ergebnis von Modernisierungen. In vielen älteren Sportstätten und solchen Häusern, denen ein eingeschränktes Budget zur Verfügung steht, ist häufig noch eine alte, problematische Technik im Einsatz. Zudem ist die Trinkwasserhygiene zu einem guten Stück von der Bauphysik des jeweiligen Gebäudes abhängig. In Objekten älterer Bauweisen, die sich im Sommer stark erhitzen, sind grenzwertige Trinkwasser-Temperaturen kaum zu verhindern. Wenn in Bild: Stadionwelt

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