„Es gibt vieles, worauf ich stolz bin“
Screen Visions feiert 2019 sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Im Interview spricht Managing Director Roger Rinke über die Geschichte des Unternehmens und blickt auf vergangene Projekte sowie künftige Ziele.
Stadionwelt: Was macht sie besonders stolz, wenn Sie auf die letzten 30 Jahre zurückblicken?
Rinke: Wenn ich auf die letzten 30 Jahre zurückschaue, gibt es vieles, worauf ich stolz bin. Etwas komplett Neues ohne Erfahrung aufgebaut zu haben. Ein so verlässliches Team zu haben, das jeden Tag sein Bestes gibt. Und natürlich als Unternehmen trotz großer Konkurrenz nach wie vor am Markt erfolgreich zu bestehen.
Stadionwelt: Was war für Sie persönlich das spannendste Projekt und warum?
Rinke: Das spannendste Projekt war für mich persönlich das FIFA Public Viewing zur WM 2006 in Deutschland! Es war das erste Event dieser Art und in dieser Dimension. Dieses Event prägt dadurch die Veranstaltungswelt bis heute.
Stadionwelt: Was ist für Sie aktuell die größte Herausforderung innerhalb der Branche und wie gehen Sie diese Herausforderung an?
Rinke: Die aktuelle Preispolitik im Wettbewerb und die Anforderungen an Unternehmen gehören zu den größten Herausforderungen derzeit. Sie machen es zunehmend schwierig, profitabel und erfolgreich zu agieren. Deshalb versuchen wir weiterhin schlank, flexibel und effizient aufgestellt zu sein, um uns am Markt zu behaupten.
Stadionwelt: Was sind die nächsten Unternehmensziele von Screen Visions?
Rinke: In Zukunft wollen wir neben unserem Kernbereich LED-Vermietung vor allem die Kundenberatung ausbauen. Durch die schnellen technischen Entwicklungen in der Branche ist der Kunde auf eine gute Beratung angewiesen, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Stadionwelt: Was unterscheidet Screen Visions von der Konkurrenz?
Rinke: Wir sind ein bodenständiges schwäbisches Unternehmen und kein Konzern. Das bedeutet, dass die Kunden und Projekte für uns nicht nur eine Nummer sind, sondern dass wir für jeden Einzelnen die beste Lösung erarbeiten und diese mit einem persönlichen Ansprechpartner auch umsetzen – und das zu wettbewerbsfähigen Preisen.
Stadionwelt: Hatten Sie ein Vorbild, das Sie geprägt hat? Und warum hat Sie diese Person geprägt?
Rinke: Geprägt haben mich auf meinem Weg einige Menschen. Zunächst wäre Dave Crump zu nennen, heutiger CEO von CT-London und Middle East, durch den ich überhaupt erst in die Branche gekommen bin. Dazu kommen meine Wegbegleiter und Mitgesellschafter Ulrich Roth und Rolf Lorenz, die ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt haben. Das wichtigste Vorbild war für mich aber mein Vater, der mich schon früh auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet hat.
Stadionwelt: Woran erinnern Sie sich als Erstes, wenn Sie an die Anfänge von Screen Visions denken?
Rinke: Wenn ich mich an die Anfänge von Screen Visions erinnere, denke ich als Erstes an Wind, Regen, Schlamm und große Kräne bei den ersten Einsätzen vor Ort. Damals waren die Veranstaltungen echte Knochenarbeit und jedes Projekt war eine Herausforderung, insbesondere durch das große Gewicht der damaligen Technik und die benötigte Manpower. Egal ob bei der Fußball-EM 1988 in Düsseldorf im alten Rheinstadion, bei der Eröffnung des RTL Studios in Hürth oder beim ZDF Sportstudio aus dem GERRY WEBER STADION, das damals noch gar kein Dach hatte – überall waren wir mit schwerem Gerät im Einsatz, unter anderem einem 500 Tonnen schweren Autokran.
Stadionwelt: Wie kamen Sie in die Veranstaltungsbranche?
Rinke: Ähnlich wie viele andere meiner Generation auch, habe ich als Schüler und Student als Stagehand gearbeitet und bin dadurch in Kontakt mit der Veranstaltungsbranche gekommen. Dass sich daraus etwas so Großes entwickeln würde, konnte ich mir zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht vorstellen.
Stadionwelt: Wie kam es zu der Entscheidung, mit der Vermietung von LED-Wänden zu starten?
Rinke: Als Sportstudent habe ich ein Praktikum in einer Sportmarketingagentur absolviert, die auch tageslichtfähige Videowände vermietete. Wie es der Zufall wollte, wurde ich dann gefragt, ob ich nicht mit einer eigenen Vertriebsniederlassung starten will.
Stadionwelt: Was mögen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?
Rinke: An meiner Arbeit schätze ich vor allem die Vielfältigkeit und Abwechslung. Wenn ich zur Arbeit komme, erwartet mich jeden Tag etwas Neues.
Stadionwelt: Was ist das Erfolgsrezept für 30 Jahre in der LED-Branche?
Rinke: Man braucht vor allem Gelassenheit und Geduld. Auch wenn sich die Räder immer schneller drehen und sich die Technik immer schneller entwickelt, muss man zwischendurch auch einmal bewusst neue Energie sammeln, um dann noch stärker weiterzumachen.
Stadionwelt: Gab es auch Rückschläge oder Tiefpunkte in den letzten drei Jahrzehnten und wie sind Sie damit positiv umgegangen?
Rinke: Natürlich bringt das Business durch all die Veränderungen auch Rückschläge mit sich. Aber wenn man davon überzeugt ist, etwas gut zu können und auf das richtige Team bauen kann, dann kann man neuen Anlauf nehmen und die Hürde überspringen. (Stadionwelt, 24.05.2019)
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