Nachhaltigkeit verstehen

In den kommenden Folgen seiner Kolumne wird Thomas Albinger, Geschäftsführer der Companeer GmbH, Aspekte der Nachhaltigkeit unter die Lupe nehmen. Im Auftakt der Versuch einer Begriffsdefinition.

Das Thema ist in der Veranstaltungsbranche angekommen. Aber noch bevor irgendwelche positiven Effekte daraus ersichtlich würden, wird der Begriff Nachhaltigkeit bereits inflationär gebraucht. Was ist das überhaupt? Nachhaltigkeit bedeutet, heutige Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dabei kommende Generationen zu benachteiligen. Und weil der Blick in die Glaskugel nicht möglich ist, lautet die Maxime, so zu wirtschaften, dass die Umwelt regenerationsfähig bleibt. In diesem Rahmen darf und soll so viel und so dauerhafter Nutzen wie möglich entstehen, um allen Menschen ein würdevolles, freies und gerechtes Leben zu ermöglichen.

Amphitheater in Pula, Kroatien Bild: Companeer GmbH

Im Alltag nutzen wir Nachhaltigkeit oft als relative Größe: Eine Maßnahme ist nachhaltiger als die andere. In einer Welt mit endlichen Ressourcen ist der Nutzen einer Sache gegen den Nutzen einer anderen Sache abzuwägen. Verlässliche Vergleiche anzustellen, fällt aber schwer, solange es keinen verbindlichen Rahmen für den erlaubten Ressourcenverbrauch gibt.

Deswegen müssten alle Auswirkungen für den Bau und den Betrieb eines Stadions eingepreist sein – neben den ökonomischen auch die sozialen und ökologischen. Dazu gehört auf der Habenseite der Nutzen eines Stadions ebenso wie die Kosten auf der anderen Seite – von der Errichtung über die Emissionen, die durch die Veranstaltungen verursacht werden, bis zum Rückbau zum Lebenszyklus-Ende.

Diese Kolumne erschien in der Ausgabe 1/2022 Stadionwelt INSIDE. Hier geht es direkt zum eBook.

Die Nachhaltigkeit eines Stadions wäre dann gleichbedeutend mit seiner Wirtschaftlichkeit. Erkenntnis: Ein nicht wirtschaftlich operierendes Stadion kann niemals nachhaltig sein. Der Nachhaltigkeitsnachweis bestünde aus einer einfachen Amortisationsrechnung: Je länger die Nutzungsdauer eines Stadions im Verhältnis zur Investition, desto nachhaltiger sein Bau. Je geringer die Betriebskosten, umso schneller bewegt sich die Kurve auf den ökologischen Break Even zu. Vor fast 2.000 Jahren errichteten die Römer das Amphitheater in Pula (Kroatien) aus regionalen Baustoffen.

Material aus nicht mehr benötigten Funktionen wurde im Lauf der Zeit für andere Bauprojekte verwendet. Und trotzdem wird es heute noch für Konzerte und Filmfestivals genutzt. Diese Investition hat sich mehr als bezahlt gemacht. Ist eine nachhaltigere Veranstaltungsstätte vorstellbar? (Stadionwelt, 01.03.2022)

Weitere News - Companeer GmbH – Nachhaltigkeit, Sicherheit und Mobilität für Veranstaltungen

Venue Management

Jubiläum, personelle Veränderung und Neuausrichtung

Zum 8. Januar feierte die Companeer GmbH Jubiläum. Die beiden Gründer haben das Münchner Unternehmen in den letzten zehn Jahren zu einer bekannten Marke gemacht. Nun gab Companeer personelle Veränderungen bekannt. mehr

Venue Management

Kolumne: Parken am Stadion

Die meisten deutschen Stadien haben ein Parkraumproblem. Sie verfügen in der Regel über zu viele Parkplätze. Ja, richtig gelesen. Eine Kolumne von Thomas Albinger, Geschäftsführer der Companeer GmbH. mehr

Nachhaltigkeit

Kolumne: Das Anreiseverhalten – Schlüssel zur Nachhaltigkeit

Im vierten Teil seiner Nachhaltigkeits-Reihe beschäftigt sich Thomas Albinger, Geschäftsführer der Companeer GmbH, mit dem Einfluss des Anreiseverhaltens der Besucherinnen und Besucher auf die Nachhaltigkeit von Sport-Events. mehr

Weitere News - Nachhaltigkeit

Venue ManagementStadionwelt+

Kai Tak Sports Park stellt Nachhaltigkeitsmaßnahmen vor

In Hongkong entsteht mit dem Kai Tak Sports Park aktuell ein Sport- und Unterhaltungszentrum. Mit den vielseitigen Einrichtungen soll die chinesische Sportinfrastruktur auch in Sachen Nachhaltigkeit neu definiert werden. mehr

Allgemein

DFB bietet kostenloses Mitfahrportal an

Der Deutsche Fußball-Bund bietet ein kostenloses Mitfahrportal für Fans an. Die Online-Plattform soll die Bildung von Fahrgemeinschaften fördern und bietet die Möglichkeit, die Autoanreise mit dem ÖPNV-Netz zu verknüpfen. mehr

Catering / HospitalityStadionwelt+

Catering für Olympia zum Großteil vegetarisch

Frankreich hat sich verpflichtet, die Kohlenstoffemissionen der Olympischen Spiele 2024 in Paris in diesem Sommer zu halbieren, unter anderem durch einen hohen Anteil an klimafreundlichen, pflanzlichen Lebensmitteln. mehr

Weitere News - Venue Management

Venue ManagementStadionwelt+

Neuer Pachtvertrag für das RheinEnergieSTADION

In Köln haben sich die Verantwortlichen der Stadt sowie des 1. FC Köln auf eine Verlängerung des bestehenden Pachtvertrages für das RheinEnergieSTADION geeinigt. Zudem wurde über anstehende Modernisierungen gesprochen. mehr

Venue ManagementStadionwelt+

Drei-Sektoren-Lösung in Graz?

In Graz könnte in der kommenden Saison wieder im doppelten Sinne Bundesliga-Fußball stattfinden. Bei der Aufteilung der Fankurven von Sturm Graz und dem Grazer AK treten Sicherheitsbedenken in der Merkur Arena auf. mehr

Nachhaltigkeit

Ticker: Nachhaltigkeit bei Clubs & Venues

PV-Anlagen, klimafreundliche Catering-Anpassung oder ganzheitliche Energiekonzepte. Stadionwelt berichtet über die Bestrebungen von Clubs und Venues. Aktuell: Nachhaltigkeit in der adidas arena und zero-waste-Projekt auf Mallorca. mehr