Schweizer Volksentscheid: Lugano erhält neues Stadion
Die Einwohnerinnen und Einwohner von Lugano sprechen sich für die Realisierung eines neuen Sport- und Eventzentrums aus, welches das alte Cornaredo-Stadion ersetzen soll. Zugleich wird ein neues, modernes Stadtquartier entstehen.
Die Schweizer Partei MPS hatte zuletzt das Referendum gegen das Großprojekt ergriffen. Der Entscheid fiel anschließend mit 56,8% (11.954 Ja- gegen 9.089 Nein-Stimmen) für einen Neubau aus, wie die Stadtbehörden mitteilten. Die Abstimmbeteiligung lag bei 62,5%.
Für die Finanzierung des insgesamt 358 Mio. Euro teuren Bauprojekts ist ein sogenanntes Private-Partnership-Modell (PPP) vorgesehen. Auf der Grundlage dieses Vertrags sollen gemäß Abstimmungsunterlagen Stadion und Sporthalle an die Stadt vermietet werden. Diese kann die beiden Gebäude dann nach 27 Jahren für nur einen Schweizer Franken von der Trägerschaft zurückkaufen.
Ohne den Stadionneubau würde dem Fußball-Erstligisten FC Lugano der Abstieg drohen, argumentierten die Befürworter des Projekts. Außerdem werden zudem das Quartier Cornaredo aufgewertet und neue Arbeitsplätze geschaffen. Die andere Seite sprach sich vor allem gegen die Größe des Projekts aus. Neben Fußballstadion und Mehrzweckhalle sind auch Wohngebäude geplant. Diese machen in einer Stadt mit jetzt schon hohem Wohnungsleerstand keinen Sinn, so die Gegner.
Das sogenannte „Polo sportivo e degli eventi“ soll in mehreren Etappen gebaut werden. Von 2023 bis 2026 sollen das neue Stadion sowie der „palazetto dello sport“ entstehen, erst im Anschluss daran ist die Realisierung der Wohngebäude geplant. Bis 2029 soll das ganze Sport- und Eventzentrum fertiggestellt sein. (Stadionwelt, 29.11.2021)