Eintracht-Stadion: Seit 15 Jahren auf dem neuesten Stand
Mit knapp 25.000 Plätzen stellt das Eintracht-Stadion in Braunschweig derzeit das größte Leichtathletikstadion in Norddeutschland dar. PS+ halten es für Leichtathletikmeisterschaften fit.
Die Mehrzweckstadien in Köln, Düsseldorf, Duisburg wie auch in Stuttgart und Bremen waren einst Austragungsort von Leichtathletik-Weltmeisterschaften. In den vergangenen Jahren seien sie „dem Fußball zum Opfer gefallen“, so PS+. Laufbahnen wurden rückgebaut und auch die übrigen Kriterien, die ein Stadion zum Austragungsort eines Leichtathletikwettkampfs befähigen, werden nicht mehr erfüllt. „Die Leichtathletik läuft aus – im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt das Unternehmen.
Umso wichtiger sei es, die verbleibenden Sportstätten zu erhalten, die über eine Leichtathletikanlage verfügen. Mit knapp 25.000 Plätzen stellt das Eintracht-Stadion in Braunschweig derzeit das größte Leichtathletikstadion in Norddeutschland dar. Jüngst fand hier die Deutsche Meisterschaft der Leichtathleten und Leichtathletinnen statt.
Dafür, dass sich das Stadion in einem tadellosen Zustand befindet und zu jeder Zeit den geltenden Wettkampfnormen entspricht, sorgt seit vielen Jahren das Planungsbüro PS+ aus Osnabrück. Jüngst verpassten die Planer dem gesamten Kunststoffbelag ein „Re-Topping“. Die neue Gießbeschichtung mit einer Stärke von zwei bis drei Millimetern im Farbton Capriblau ist an das Corporate Design des Braunschweiger Stadions angelehnt. Die verbesserte Struktur und hohe Griffigkeit gewährleistet optimale Bedingungen für alle Laufdisziplinen.
Vielzählige Maßnahmen aus einer Hand
„Bereits seit 15 Jahren planen wir in regelmäßigen Abständen am und im Braunschweiger Stadion Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen“, erklärt Jonas Heidbreder, Gesellschafter von PS+. Die Maßnahmen reichen dabei vom Rasenneubau inklusive -Unterbau, Dränage, automatischer Beregnung und Rasenheizung im Jahr 2006 über den Umbau eines weiteren Rasenplatzes einschließlich der Realisierung einer Tribüne für die Regionalliga im Jahr 2014 bis hin zur Planung und Realisierung von zwei neuen Trainingsplätzen für die Profimannschaft – ebenfalls inklusive Unterbau, Dränage, Beregnung und Rasenheizung – und nicht zuletzt die Realisierung eines Laufbergs für das Konditionstraining. Die langjährige Zusammenarbeit belege „die Expertise, die das Büro in der Planung und Realisierung von Sportstätten in den vergangenen 60 Jahren entwickelt hat“.
Enges Zeitfenster für Modernisierung und Umbauten
Neben den Leichtathleten sind im Braunschweiger Stadion auch die Fußballer von Eintracht Braunschweig sowie die Footballer Braunschweig Lions zu Hause. Im Jahr 2021 hatte die Profi-Fußballmannschaft von Eintracht Braunschweig bis zum letzten Spieltag die Möglichkeit, sich für die Relegation zu qualifizieren. Und so galt es, die durch PS+ geplanten Modernisierungsmaßnahmen der leichtathletischen Einrichtungen innerhalb eines sehr engen Terminplans in weniger als 10 Tagen umzusetzen.
Um das Spielfeld zur Durchführung der leichtathletischen Disziplinen aufzurüsten, mussten unterschiedliche Umbauten vorgenommen werden. Neben dem Kugelstoß galt es, den Abwurfbereich für den Speerwurf zu überarbeiten. In diesem besonders beanspruchten Bereich wurde der Kunststoff in enger Abstimmung mit dem Speerwurfbundestrainer modernisiert. Um ein Abrutschen der Speerwerfer im Abstoppbereich zu verhindern, kam ein besonders harter Bodenbelag zum Einsatz.
Errichtung einer temporären Weitsprunganlage
Aufgrund der Mehrfachnutzung des Stadions und der beengten Platzverhältnisse kann die Weitsprunganlage im Braunschweiger Stadion nicht dauerhaft im Sportrasen verbleiben, so dass für nationale wie auch internationale Wettkämpfe eine temporäre Anlage errichtet werden muss. Anders als im Vorjahr, in dem eine temporär aufgeständerte Anlage zum Einsatz kam, entschieden sich die Planer jetzt für eine massive Unterkonstruktion mit Betonplatten.
Auf diese Weise konnten nicht nur die sehr hohen Anforderungen an Ebenheit und Materialbeschaffenheit, sondern auch die einfache Einlagerung und erneute Benutzung der gesamten Anlage inklusive Unterkonstruktion gewährleistet werden. „Nicht zuletzt ist der Kraftabbau bei dieser Konstruktion sehr gering, so dass ein schnelleres und griffigeres Anlaufen ermöglicht wird“, erläutern die Experten. Mit Hilfe eines Vakuumhebers wurden die Betonplatten millimetergenau gesetzt, um anschließend eine vorgefertigte Kunststoffbahn auf den Betonplatten zu verlegen und diese kraftschlüssig zu verkleben. Dabei verbindet die Anlaufbahn zwei Weitsprunggruben, so dass im Wettkampf auf die Windrichtung reagiert werden kann.
In zwei Jahren wird die Deutsche Leichtathletik Meisterschaft im Auestadion in Kassel ausgetragen. Die Modernisierung des Mehrzweckstadions, in dem rund 19.000 Zuschauer Platz finden, wurde ebenfalls durch PS+ geplant. (Stadionwelt, 12.07.2021)
- Firmenhomepage: PS+ Elsner Heidbreder Landschaftsarchitekten PartmbB