Millionenstrafe für FC Valencia

Die Bauarbeiten des im Bau befindlichen Nou Mestallas, zukünftige Heimstätte des FC Valencia, stehen bereits seit einem Jahrzehnt auf Eis. Nun wird der Club mit einer Geldstrafe in Höhe von 2,3 Mio. Euro belastet.

Grund für den Stopp der Bauarbeiten im Jahre 2009 waren finanzielle Probleme, die den Verein schon seit längerer Zeit plagen. Der spanische Erstligist hatte stetig nach Lösungen gesucht und daher auch die lokale Regierung um Hilfe gebeten. Der Fortschritt der Baustelle blieb trotzdem gestoppt, da sich beide Parteien nicht einigen konnten.

So sieht das noch im Bau befindliche Nou Mestalla von außen aus. Seit 2009 wurde die Baustelle nicht fortgesetzt.
So sieht das noch im Bau befindliche Nou Mestalla von außen aus. Seit 2009 wurde die Baustelle nicht fortgesetzt. Bild: Stadionwelt

Die Geldbuße in Höhe von 2,3 Mio. wurden nun vom Ministerium für Territorialpolitik veranlasst, wobei sich die Strafe nicht auf das neue Terrain, auf dem das neue Stadion steht, bezieht. Vielmehr geht es um ein unvollständiges Hotel, das für die aktuelle Heimstätte Valencias, dem Estadio Mestalla, geplant war.

Ursprünglich sollte das neue Stadion 2009 fertiggestellt werden und der FC Valencia sofort in die Venue umziehen. Auf dem alten Gelände vom Mestalla sollte ein Hotel entstehen, welches aufgrund des Baustopps des neuen Stadions nicht realisiert werden konnte. Daher resultiert nun auch die Geldbuße für den Verein in Höhe von 2,3 Mio. Euro, was ungefähr 10% der Projektkosten des Hotels entspricht.

Weitere Geldstrafen möglich

So sieht das aktuelle Estadio Mestalla des FC Valencia von Innen aus. Bis zu 55.000 Zuschauer finden in der Venue Platz.
So sieht das aktuelle Estadio Mestalla des FC Valencia von Innen aus. Bis zu 55.000 Zuschauer finden in der Venue Platz. Bild: Siert Modderman
Weitere Geldstrafen könnten sogar bald folgen, wenn künftig weitere Verstöße gegen die vor über zehn Jahren erstellte Baugenehmigung begangen wird. Diese Baugenehmigung möchte die lokale Regierung nur ungern verlängern, wie die Marca berichtet.

Vizebürgermeisterin Sandra Gómez sagte gegenüber Marca: „Die ATE (Planungsgenehmigung) ist tot. Angesichts der Passivität von Valencia wäre es am besten, die ATE nicht zu verlängern, aber wenn wir uns entscheiden, würden wir Valencia zwei Bedingungen stellen, um zu garantieren, dass der Verein seinen Verpflichtungen nachkommt. Wir (würden) fordern, dass die Kosten der Verpflichtungen, die für die Stadt und in dem Gebiet, in dem sich der Benicalap-Pavillon befindet, bestehen und zu 100 Prozent garantiert werden.“

Die aktuellen Genehmigungen laufen am 15. August aus. Wenn der FC Valencia den Bau des Stadions bis dahin nicht abschließt - was zu diesem Zeitpunkt unmöglich erscheint - könnte es eine weitere Geldstrafe geben.

So soll die Arena  im fertigen Zustand aussehen. Geplant ist ein Fassungsvermögen von 54.000 Zuschauern.
So soll die Arena im fertigen Zustand aussehen. Geplant ist ein Fassungsvermögen von 54.000 Zuschauern. Bild: Valencia CF
In der Folge könnte es massive Probleme geben, die für die Fortsetzung der Arbeiten erforderliche Zertifizierung zu erhalten.

Wann das Stadion fertiggestellt werden kann, ist daher weiterhin unklar. Valencia hatte zuvor angekündigt, die Arbeiten im Jahr 2021 abzuschließen und umzuziehen. Für die weitere Verzögerung der Bauarbeiten gab der Verein den Problemen vor und während der Corona-Pandemie die Schuld. Die Regierung hingegen akzeptiert diese Erklärungen zu diesem Zeitpunkt nicht. (Stadionwelt, 15.06.2021)

Fotos des Mestalla finden Sie hier.

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