Olympia 2032: Entscheidung steht kurz bevor
Einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio stehen schon die Planungen für Olympia 2032 im Mittelpunkt. Dabei gilt Brisbane als bevorzugter Ausrichtungsort, nachdem die Metropole ihren „Masterplan“ vorgestellt hat.
Bereits im Februar bestätigte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Brisbane als Favoriten für die Austragung der Olympischen Sommerspiele und Paralympics 2032. Diesen Status manifestierte die australische Metropole, nachdem sie ihren „Masterplan“ in Form eines Videos skizzierte.
In dem Masterplan sind bis zu 32 Veranstaltungsorte in Brisbane enthalten, die bereits zu 84 Prozent bestehen oder temporär entstehen. Die restlichen Austragungsorte sollen dabei bereits weit im Voraus und unabhängig von den Spielen fertiggestellt werden, um den Bedürfnissen der schnell wachsenden Bevölkerung in Brisbane gerecht zu werden.
Bereits im April wurde bekannt gegeben, dass der Brisbane Cricket Ground, auch bekannt als The Gabba, höchstwahrscheinlich einer der Haupt-Veranstaltungsstätten der Olympischen Spiele 2032 sein wird, weshalb die Regierung bis zu 650 Mio. Euro in den Neubau investieren möchte. Momentan hat das Stadion eine Kapazität von 42.000 und wird hauptsächlich für Cricket genutzt, kann aber auch für andere Sportarten verwendet werden. Mit dem Neubau könne die Kapazität auf rund 50.000 erhöht werden, damit genug Zuschauer bei Olympia 2032 in der Venue Platz finden können.
Unterstützung erhalte Brisbane laut IOC auch von der australischen Regierung, Bevölkerung sowie dem Privatsektor. Zustimmung hat Brisbane ebenfalls erhalten, da die Stadt die Spiele mit einem konkreten 10-Jahres-Plan nachhaltig und klimapositiv vorbereiten möchte.
Um an Brisbane als bevorzugtem Austragungsort weiterhin festzuhalten, hat das IOC dabei einen neuen, flexibleren Ansatz zur Vergabe der Gastgeberrechte entwickelt. Dieser Ansatz beinhaltet zwei Kommissionen, die über die Vergabe der Olympischen Spiele diskutieren und konkret Vorschläge machen, welche Länder für eine Austragung geeignet sind.
Kristin Kloster Aasen, Vorsitzende der neuen „Future Host Commission“ des IOC für die Olympischen Spiele, sagte: „Unsere Kommission hat im Rahmen einer Kooperation eng mit Brisbane 2032 zusammengearbeitet, um zu untersuchen, wie ihre Vision, ihr Konzept und ihre Pläne für die Olympischen und Paralympischen Spiele mit den sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsplänen für die Stadt und die Region abzustimmen sind. Der neue Ansatz bei der Wahl der olympischen Gastgeber hat es ermöglicht, dieses Projekt als Teil eines wechselseitigen Gesprächs voranzutreiben und unsere Verpflichtung zu würdigen, dass sich die Olympischen Spiele an die Bedürfnisse des Gastgebers und seiner Bevölkerung anpassen und nicht umgekehrt.“
Eine wirtschaftliche Bewertung hat die Regierung von Queensland bereits im Auftrag gegeben. Insgesamt werden mit Kosten von bis zu 5,35 Mrd. Euro gerechnet. Ebenfalls wurde festgestellt, dass die Spiele bis zu 91.000 Jobs schaffen würden. Dazu sagte John Coates, Präsident des australischen Olympischen Komitees: „Nach den wirtschaftlichen Rückschlägen der COVID-Zeit ist dies genau das Allheilmittel, das Queensland und Australien brauchen. Wirtschaftlich, sozial und für die Gesundheit und das Wohlergehen des Staates und darüber hinaus.“
Eine endgültige Entscheidung wird wohl erst am 21. Juli bei der 138. Sitzung des IOC in Tokio fallen. Erst dann könnte Brisbane als offizieller Austragungsort von Olympia 2032 feststehen. (Stadionwelt, 14.06.2021)