Stadt Rostock will Klarheit für Fan-Rückkehr
Nachdem Hansa Rostock der Stadt Rostock ein Konzept für die Zuschauerrückkehr am 20. März vorgelegt hat, fehlt nun nur noch grünes Licht der Landesregierung. Der Oberbürgermeister drängt auf eine Entscheidung noch am Montag.
Denn dann müsse spätestens mit den logistischen Vorbereitungen hinsichtlich der Testungen begonnen werden. Der Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sagte, keine Antwort am Montag wäre auch eine Antwort. Ohne die Zusage heute wäre das Vorhaben am Wochenende laut Madsen nicht mehr umsetzbar.
Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) äußerte sich gegenüber dem NDR zuletzt etwas zurückhaltend gegenüber den Plänen. Zwar wäre sie an den Konzepten interessiert und wolle diese zügig prüfen, jedoch müsse man zunächst schauen was das Gesundheitsamt Rostock sagt und wie die Vereine die Konzepte konkret umsetzen und organisieren. Eine Zusage am Montag hielt die Politikerin daher für sehr zügig. Nach Angaben von HL-Sports hat das Gesundheitsamt Rostock das Konzept inzwischen als positiv bewertet. Die Kabinettsitzung der Landesregierung würde aber wohl erst am Dienstag über die Zuschauerrückkehr im Sport entscheiden.
Neben Hansa Rostock sollen auch die Basketballer der Rostock Seawolves und der Handballclub Empor Rostock wieder vor Publikum spielen. Die Zuschauerrückkehr im Sport ist Teil eines größeren Plans der Stadt Rostock, durch groß angelegte Testungen und die Luca-App mehr Lockerungen im öffentlichen Leben zu ermöglichen. Die Stadt will so zum Vorbild für den Umgang mit der Pandemie werden. Die Infektionszahlen in Rostock sind ohnehin schon seit langem deutlich niedriger als im Rest Deutschlands. Am 15. März lag die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt bei 23,4 während die Zahl bundesweit 82,9 betrug.
Die Luca-App soll dabei eine große Rolle spielen. In Rostock wird sie bereits an 1.684 Stellen für den Check-In benutzt. Auch für den möglichen Besuch des Ostseestadions wird die App zur Kontaktverfolgung empfohlen, verpflichtend ist sie aber nicht. Dafür sind negative Tests die Voraussetzung, um das Derby zwischen Hansa Rostock und dem Hallescher FC am 20. März verfolgen zu können.
Dort sollen nach dem Willen der Stadt und des Clubs 777 Zuschauer zugelassen werden. Hansa Rostock würde die Tickets wohl an Dauer- und VIP-Kartenbesitzer die in Rostock wohnen verteilen. Die Fanrückkehr wird von der Stadt als Experiment zum Lernen und weniger als wirtschaftliche Unterstützung für die Clubs gesehen.
Deshalb werden laut HL-Sports drei unterschiedliche Teststrategien für drei verschiedene Gruppen angewendet. Besucher der Nordtribüne werden in Teststraßen auf dem Nordvorplatz ab zwei Stunden vor dem Spiel zu vorgegebenen Zeiten getestet. Die Fans der Westtribüne werden am Vormittag in Abstrichzentren in der Breiten Straße, im KTC sowie am Stadion getestet. So soll herausgefunden werden, wo sich die Fans lieber vor dem Spiel testen lassen möchten.
Die VIPs werden per Drive-In-Tests getestet. Diese werden im Auto abgenommen und die Fahrzeuge dürfen erst nach Vorliegen des Ergebnisses verlassen werden. Die Kosten für das Personal und die Tests wird Hansa Rostock beim ersten Spiel komplett übernehmen. Laut Madsen stoßt das Projekt auch über Rostock hinaus auf großes Interesse. So soll etwa der DFB bei der Stadt diesbezüglich nachgefragt haben. (Stadionwelt, 15.03.2021)