Forum Veranstaltungswirtschaft kritisiert Corona-Gipfel

Die neuen Bund-Länder Beschlüsse vom 3. März stoßen auf Kritik des Forums Veranstaltungswirtschaft. Vor allem eine bundesländerübergreifende Öffnungsstrategie für Veranstaltungen vermisst die Allianz der Wirtschaftsverbände.

Außerdem würden die vollmundig angekündigten Hilfen für die seit einem Jahr im Stillstand befindliche Branche stocken. Die Ausweitung der Teststrategie sowie die Maßnahmen zur digitalen Kontaktnachverfolgung begrüßen die beteiligten Verbände dagegen. Dort könnten auch Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.

Vorgelegte Öffnungsschritte sparen Veranstaltungen weitgehend aus

Dass entgegen der angekündigten branchenübergreifenden Öffnungsstrategie zunächst lediglich wenigen Teilsegmenten Öffnungen in Aussicht gestellt werden, ist für das Forum nicht nachvollziehbar. „Nur durch Schaffung einheitlicher Rahmenbedingungen kann der kulturelle und wirtschaftliche Stillstand beendet und verspieltes Vertrauen wieder aufgebaut werden“, betont die Allianz. Die versprochene Perspektive für die Veranstaltungswirtschaft einfach auf Ende März zu vertagen, sei für die Branche nicht akzeptabel. Nach wie vor würde von der Politik verkannt, dass Veranstaltungen oft Vorlaufzeiten von einigen Monaten bis hin zu einem Jahr oder länger haben. Ein Öffnungsplan bis Ostern oder Pfingsten sei daher keine Perspektive.

Gesellschaftlicher Wert von Veranstaltungen wird nicht gesehen

Das Forum fordert: „Neben einer Million direkt Beschäftigter in der Branche und einer enormen Wirtschaftskraft muss auch die hohe gesellschaftliche Bedeutung von Veranstaltungen viel mehr Berücksichtigung finden.“ Professionell geplante Veranstaltungen könnten sichere Räume bieten für persönliche Begegnungen, nach der sich die Menschen so sehr sehnen. Wer auch in Zukunft lebendige Innenstädte erleben möchte, dürfe Veranstaltungen nicht einfach außer Acht lassen. Von den vielfältigen Events im wirtschaftlichen wie im kulturellen Bereich sollen auch der Tourismus, die Gastronomie und Hotellerie aber auch der Einzelhandel und die Unternehmen vor Ort in hohem Maße profitieren.

Keine weitere Verzögerung beim Testen

Als längst überfällig bezeichnen laut dem Forum die Experten der Branche die Anpassung der Teststrategie, insbesondere die Ausweitung der Antigen-Schnelltests. Das vom Forum Veranstaltungswirtschaft vorgelegte „Manifest Restart“ enthält eine Teststrategie, die sichere Zonen für Veranstaltungen ermöglichen und gleichermaßen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beitragen soll. Viele Veranstalter und Betreiber von Veranstaltungsstätten ständen bereit, die Behörden bei der Umsetzung zu unterstützen. Mit zunehmender Testung müsse die Betrachtung der reinen Inzidenzahlen überdacht und zusätzliche wissenschaftliche Parameter einbezogen werden.

Testung muss wirtschaftliche Auslastung ermöglichen

Um wieder in einen wirtschaftlichen Veranstaltungsbetrieb zu kommen, muss es laut dem Forum mit zunehmender Testung, dem Impffortschritt und intelligenter Kontaktnachverfolgung möglich werden, wieder zu einer Vollauslastung der vorhandenen Veranstaltungskapazitäten zu kommen. Bis dahin würden die Einnahmeausfälle durch Einschränkungen der Teilnehmerzahlen sowie Mehrkosten durch die Umsetzung von Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen kompensiert werden müssen.

Zugesagte Hilfen müssen endlich umgesetzt werden

„Der von Bundesfinanzminister Olaf Scholz angekündigte ‚Wirtschaftlichkeitsbonus‘ sowie der ,Ausfallfonds‘ zur Abdeckung des Ausfallrisikos zukünftiger Veranstaltungen sind aus nicht nachvollziehbaren Gründen ins Stocken geraten, möglicherweise sogar vorerst ‚auf Eis‘ gelegt worden“, bemerkt das Forum. Zudem seien diese Instrumente auf Kulturveranstaltungen begrenzt. Aber auch wirtschaftsbezogene Veranstaltungen wie Messen, Kongresse und alle sonstigen Veranstaltungen im B2B-Bereich müssen laut dem Forum berücksichtigt werden. Die Veranstaltungswirtschaft befindet sich seit einem Jahr in einem Lockdown. Anders als in vielen Wirtschaftsbereichen gab es keine wirkliche Öffnung im letzten Jahr. „Daher muss neben der Planung des Restarts jetzt auch über die Verlängerung und Anpassung der Hilfsmaßnahmen über Sommer 2021 hinaus gesprochen werden“, fordert die Allianz. (Stadionwelt, 04.03.2021)

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