Hat sich Hansa Rostock in Sachen Stadion übernommen?
Im NDR-Podcast „SPOMV“ deutete Hansa Rostocks Vorstandsvorsitzender Robert Marien an, der Verein habe sich beim Besitz und Betrieb des Ostseestadions womöglich zu viel zugemutet. Zur Debatte steht ein Verkauf des Stadions.
Ende der 90er-Jahre hatte der Club das Stadion für den symbolischen Wert von einem Euro erworben. 2001 wurde der Neubau des Ostseestadions eröffnet, inzwischen besteht bei der 29.000 Plätze fassenden Spielstätte Sanierungsbedarf. In Form der Ostseestadion GmbH & Co. KG ist Hansa Rostock nicht nur Eigentümer, sondern auch Betreiber des Stadions.
Robert Marien betonte nun, beide Aufgaben wäre für den Club auf Dauer nicht zu stemmen. Bald stehen Gespräche mit der Hansestadt Rostock und der Landesregierung an, beide sollen schon signalisiert haben, dem Verein in Sachen Stadion aushelfen zu wollen. Im Raum steht ein Verkauf des Ostseestadions an die Stadt Rostock und eine anschließende Sanierung für 30 Mio. Euro aus Steuergeldern.
Eine Übersicht zu Besitz- und Betriebsverhältnissen bei Stadien verschiedener Ligen und Sportarten finden Sie in unserem Data Center.
Laut Marien gibt es jedoch noch keine konkreten Beschlüsse, viel mehr möchten die Partien gemeinsam ein Modell finden, das allen gerecht wird. Der Vorstandsvorsitzende stellte dabei klar, die Probleme und Chancen zu sehen, die hinter einem möglichen Verkauf stehen. Auch auf Kritik ging Marien ein und verwies auf andere Vereine in Rostock. So stellte er die Frage, ob die Rostock Seawolves, der SSC Palmberg Schwerin oder Empor Rostock genau so erfolgreich wären, wenn sie sich um den Besitz und Betrieb ihrer Spielstätte kümmern müssten.
Des Weiteren gab Marien zu, dass Hansa Rostock in den letzten Jahren nicht immer eine Erfolgsgeschichte war. Gleichzeitig sei der Club aber auch ein großer Steuerzahler gewesen, Marien sprach von fünf Mio. Euro an Steuern und Abgaben, die der Verein jährlich zahlt. (Stadionwelt, 03.03.2021)