Neubau soll das Ferry-Dusika-Stadion ersetzen

In Wien soll das Ferry-Dusika-Stadion nun doch abgerissen werden. An seiner Stelle soll mit der „Sportarena Wien“ ein Neubau entstehen. Die Arena wird den Fokus mehr auf Ballsportarten legen.

Eigentlich war der Erhalt des Ferry-Dusika-Stadions im zweiten Bezirk Leopoldstadt vorgesehen, mit dem Wiener Sportstättenschutzgesetz wurde unter anderem gegen einen Abriss argumentiert. Eine Zustandsanalyse und eine qualitative Objektbewertung des Stadions sollen für die Kehrtwende gesorgt haben. Das berichten mehrere österreichische Medien, denen ein Ausschussakt vorliegt. Darin kommt die Analyse zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung des Ferry-Dusika-Stadions hohe Investitionen benötige. Die Infrastruktur der Sportstätte bliebe dabei dennoch nur wenig flexibel nutzbar.

Das 1977 eröffnete Ferry-Dusika-Stadion ist mit 5.500 Plätzen eine der größten Leichtathletik- und Radhallen Österreichs. Laut dem Ausschussakt sind jedoch das hohe Alter und die Radbahn, die viel Platz der Halle einnimmt und so Veranstaltungen äußerst schwierig macht, große Probleme des Ferry-Dusika-Stadions. Eine Erhaltung der Halle wird nicht als wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig erachtet. Ein Neubau sei dagegen die optimale Variante.

Dieser soll noch in diesem Jahr beginnen, 2023 könnte die Sportarena Wien bei Einhaltung der Pläne eröffnet werden. Die Kosten werden auf circa 50 Mio. Euro geschätzt. Die Arena ist als Ballspiel- und Veranstaltungshalle konzipiert und soll vor allem für Trainingszwecke genutzt werden. Im Neubau sollen Vereins-, Hobby- und Spitzensportler Platz finden. Für die Arena soll die Park-Infrastruktur des angrenzenden Stadion-Centers genutzt werden. Die Kapazität wird 3.000 Plätze betragen, inklusive ausfahrbarer Tribünen. In den vier Etagen der Arena wird es mehrere, abtrennbare Trainingshallen geben. Dazu gehören eine Geräteturnhalle, eine Leichtathletikhalle mit 200-Meter-Laufbahn, Bahnen für Sprintdistanzen sowie für Wurf- und Sprungdisziplinen, ein Bewegungslabor und ein Fitnessstudio für Ausdauertraining.

Eine Radbahn wird es in der Sportarena Wien dafür nicht geben, was bei der Wiener Partei ÖVP auf Kritik stieß. Von dort hieß es ein neues Sportzentrum sei zwar nötig, jedoch hätte man dabei wohl den Radsport vergessen. Kluborbermann Markus Wölbitsch forderte die Einbindung der Dach- und Fachverbände bei der Errichtung und des Betriebs der neuen Sporthalle. Es gebe noch viele offene Fragen zu klären, wie nach dem Zeitplan, dem Konzept der Halle im Sinne einer Mehrfachnutzung und den Ersatzräumen der Leichtathleten und Turner in der Übergangsphase. (Stadionwelt, 11.01.2021)

Weitere News - Bau-/Großprojekte

Bau-/GroßprojekteStadionwelt+

Mehrheit stimmt für Stadionneubau in Oldenburg

Die Stadionentscheidung in Oldenburg ist endgültig gefallen. Die Stadt und der VfB Oldenburg erhalten eine professionelle Spielstätte. Diese Entscheidung traf der Stadtrat nach jahrelangen Diskussionen Mitte April. mehr

Venue ManagementStadionwelt+

„Premium sollte für alle sein“

Für Paris 2024 erbaut, eröffnete Anfang Februar dieses jahres die adidas arena. Nicolas Dupeux, CEO der Paris Entertainment Company, spricht im Interview mit Stadionwelt über die Bauphase, den Charakter sowie den besonderen Zielgruppenansatz der Arena. mehr

Bau-/GroßprojekteStadionwelt+

Wird das Donaustadion zweitligatauglich gemacht?

Das Donaustadion in Ulm erfüllt aktuell nicht die Regularien für den Spielbetrieb in der 3. Liga. Bei einem Aufstieg in 2. Bundesliga werden noch weitere Maßnahmen nötig. Die Stadt hält daher die Erstellung eines Masterplans für notwendig. mehr