Jahn-Sportpark ohne Betriebsgenehmigung
Mit dem neuen Jahr ist auch die Betriebsgenehmigung für den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin abgelaufen. Die Zukunft der Spielstätte und des Neubauprojekts ist weiter ungewiss.
In den Planungen zum Stadion gab es bereits einige Wendungen. Eigentlich war der Abriss und Neubau des Stadions vorgesehen, als Teil des Vorhabens den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in einen Inklusionssportpark umzubauen. Der Abriss wurde jedoch im November vom Senat gestoppt, ein städtebaulicher Wettbewerb zum Umbau des Parks sollte noch mal alle Möglichkeiten abwägen. Die Entscheidung sorgte für viele Diskussionen in der Berliner Politik, vor allem aufgrund der prognostizierten sechs Jahre, die bis zur Fertigstellung des Projekts benötigt würden.
Der Streit um das weitere Vorgehen beim Jahn-Sportpark hält auch im neuen Jahr an. Das Thema der Inklusion bleibt im Fokus, da diskutiert wird, ob Barrierefreiheit in der Sportstätte nur über einen Neubau erreicht werden könne. Allgemein besteht bei einigen Beteiligten Skepsis gegenüber einem Neubau, schließlich würde dieser die Kapazität von 20.000 Plätzen nicht erhöhen. Auch einige Anwohner stehen dem Projekt kritisch gegenüber und haben schon Initiativen gegründet.
Vor 2022 wird auf jedem Fall nicht mit dem Bau begonnen, eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt schon der Rohbau des neuen Stadions stehen. Die Tribünen und Hauptgebäude des Jahnstadions werden in den nächsten zwei Jahren nicht mehr nutzbar sein, stellte die Senatssportverwaltung klar. Damit können keine Veranstaltungen, Wettkämpfe und Spiele in der Sportstätte stattfinden. Ob Schulsport auf dem Rasen durchgeführt werden kann, wird zurzeit noch geprüft. Schon zuvor war der Betrieb im Jahnstadion eingeschränkt gewesen, die dort heimischen Vereine haben auch bereits Ersatzsportstätten gefunden. Geld von der Sportverwaltung für Reparaturmaßnahmen und die Instandhaltung des Stadions wird es in den zwei Jahren nicht geben.
Bei einigen Funktionären des Bezirkssportbunds Pankow besteht nach dem Abrissstopp nun sogar die Sorge das gesamte 200 Mio. Euro teure Projekt könne aufgegeben werden. Die Koalitionsparteien versicherten jedoch weiter den Umbau des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks vorantreiben zu wollen. (Stadionwelt, 05.01.2021)
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