Jahn-Sportpark wird nicht abgerissen – vorerst
Das Hin und Her um den Umbau des Jahn-Sportparks geht weiter. Vor Abriss und Neubau des Stadions soll nun doch erst ein Bebauungsplan erarbeitet werden, deshalb bleibt der Sportpark vorerst in seiner Form bestehen.
Die Berliner Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen hat sich gemeinsam mit den Senatsverwaltungen Sport und Stadtentwicklungen darauf verständigt, den Friedrich-Ludwig.Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg in seiner Form bis 2022 erhalten, so Andreas Otto, Abgeordneter der Grünen-Fraktion im Berliner Senat. Geplant ist weiterhin, den Jahn-Sportpark in einen Inklusionssportpark umzubauen und dazu unter anderem das Stadion abzureißen.
„Erst planen, dann bauen“
Wie Otto auf seiner Website mitteilte, wolle man nun nach dem Grundsatz „erst planen, dann bauen“ handeln. Zunächst sollte das Stadion im Sportpark abgerissen werden, ohne dass ein Bebauungsplan dafür vorliegt. Der Senat sah zunächst vor, den benötigten Bebauungsplan wegen angeblichen Zeitdrucks nachzureichen. Baurechtler hatten angemahnt, das Vorgehen sei nicht rechtskonform und könnte Klagen nach sich ziehen.
Am 20.11. soll im Senat die Machbarkeitsstudie in ihrer aktuellen Form vorgestellt werden. Diese sehe unter anderem eine Verdichtung des Areals vor mit Sporthallen und Turmbauten, berichtet der Tagesspiegel. Außerdem sind für den Umbau Baumfällungen geplant, dagegen stellt sich die „Bürgerinitiative Jahnsportpark“, die den grünen Charakter der Anlage erhalten will.
Wie Dennis Buchner, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Senat mitteilte, soll der Bebauungsplan noch im November dieses Jahres gefasst werden. Gleichzeitig, so berichtet der Tagesspiegel, soll ein städtebauliches Werkstattverfahren erarbeitet werden und im ersten Quartal des kommenden Jahres vorgestellt werden. Dabei wolle man unter anderem auch Umwelt- Natur- und Denkmalschutz berücksichtigen.
Clubs müssen dennoch umziehen
Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ist derzeit noch die Heimstätte der Regionalliga-Nordost-Clubs VSG Altglienicke und BFC Dynamo. Allerdings wird sich das zum Jahresende ändern, denn die Betriebserlaubnis läuft mit Anbruch des neuen Jahres ab.
Wie die Sportverwaltung mitteilt, werde diese nicht verlängert und damit sind ab 2021 keine Veranstaltungen mehr im Jahn-Sportpark erlaubt. Eine Ausnahme mache man aber für den Schulsport und Trainingsbetrieb, dafür stelle man die Rasenfläche weiter zur Verfügung. Der zehnmalige DDR-Meister BFC Dynamo soll nun in das Sportforum Hohenschönhausen umziehen und die VSG Altglienicke in den Olympiapark. (Stadionwelt, 18.11.2020)