E-Commerce: Die Shopsysteme der Bundesliga-Clubs

Jährlich erwirtschaften die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga einen Großteil ihres Umsatzes über den Verkauf von Merchandise-Produkten – vor allem das Online-Geschäft boomt. web-netz sports hat die Shopsysteme der Proficlubs analysiert.

Die Online-Shops der Bundesligisten stehen nicht erst seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Mittelpunkt des Verkaufs von Merchandise-Artikeln. Vielmehr verlagert sich des Geschäfts schon seit Jahren vom stationären Verkauf im Fanshop auf die Webseiten der Clubs. Eine besondere Bedeutung kommt demzufolge dem Aufbau und der Gestaltung des Online-Fanshops zu. In diesem Zusammnehang müssen die Clubs entscheiden was nun die bestmögliche Software ist, die für den Onlinehandel als Systemvariante favorisiert wird.

Soviel vorweg: Über 1.000 Shopsysteme mit unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten und Funktionen kursieren auf dem Markt. Und so wichtig Kommunikationskanäle wie Instagram, Facebook, Twitter & Co. sind, so fundamental gilt es doch für jeden Club mit Blick auf relative Unabhängigkeit die eigene Webseite als Zentrum von Kommunikation und Handel zu stärken.

Textilien als Treiber des E-Commerce

Nicht nur der E-Commerce-Trend allgemein mit dem Wachstumswert von 9,2% im ersten Halbjahr 2020 unterstreicht den fundamentalen Faktor starker Shopsystem-Software. Textile Artikel wie Trikots, Hosen, Jacken und Schals prägen seit jeher das Merchandising-Angebot der Clubs. Die Anziehungskraft von Sportkleidung im Club-Design wirkt als emotionale Kraft für E-Commerce-Erfolge. Für die ansprechende Darstellung und den Kaufprozess benötigt der Onlineshop deshalb das passende System. Die Jury des „Shop Usability Award“ titelt dazu: „Eine großartige Shop-Software ist das kleine Geheimnis der erfolgreichen Online-Shops.“

Wachsender Markt mit vielen Shopsystemen erfordert Know-how

Der Markt ist fragmentiert und wächst von Jahr zu Jahr. Das Trendspektrum beinhaltet B2B- und B2C-Versionen, reicht von kostenfrei bis kostenpflichtig, von skalierbarer Cloud Software, die auf externer Technik läuft, bis hin zu Website-Baukästen mit einfacher Bedienbarkeit. Weltweit am häufigsten in der Anwendung ist laut Statista Magento, während Shopware in Deutschland als Marktführer gilt.

Es gibt aber nicht das eine für alle prädestinierte Shopsystem, zudem existieren große Unterschiede zwischen den Clubs hinsichtlich der E-Commerce-Anforderungen und -Umsatzziele. Das gilt für das Sportbusiness wie auch andere Branchen. Shopware ist als Marktführer in Deutschland auch im Profifußball der Branchenprimus mit insgesamt 11 aktiven Merchandising-Shops. Danach folgen Magento und LMS.

„Bei der Auswahl des Shopsystems war uns ein möglichst hoher Grad an pflegbaren Inhalten, Individualisierung und das Abbilden vielfältiger Aktionen und Kampagnen wichtig. Die Redakteure und Shop-Manager sollten dabei viel freie Hand haben, ohne auf die Unterstützung von Entwicklern angewiesen zu sein. So können wir schnell reagieren und Aktionen auch einmal „von jetzt auf gleich“ auf die Beine stellen. Dynamische Inhalte runden das Angebot dabei ab, sodass der Fan eine möglichst individuelle Erfahrung macht, ohne zusätzliche Aufwände bei uns im Team entstehen zu lassen“, erklärt Britta Backhaus, Bayer 04 Leverkusen, Leiterin E-Commerce/CRM.

Kriterienkatalog zweier Shopsystem-Anbieter

„Speziell im Bereich Merchandise sowie Ticketverkauf ist es wichtig, sich dort zu positionieren und Kaufanreize zu schaffen, wo der Kunde und insbesondere der Fan sich bewegt! Sei es der klassische Onlineshop, der Fanshop, die Social-Media-Plattform oder im Stadion,“ weiß Annika Iking, Key Accountbei der Shopware AG. „Deshalb sollte ein Shopsystem die Anbindung an verschiedene Kanäle idealerweise so einfach wie möglich machen, beispielsweise durch einen API-first-Ansatz. Ganz generell ist entscheidend, dass das Shopsystem dem Betreiber erlaubt, möglichst schnell und flexibel auf Entwicklungen reagieren zu können, um weitere Touchpoints zum Kunden aufzubauen ohne dabei zu viel Komplexität nötig zu machen.“   

Die in Duisburg beheimatete LMS Sport hat sich neben zwei Erstligisten aus Österreich auch im deutschen Fußball einen Namen gemacht. Von semiprofessionellen Clubs aus der 3. Liga und der Regionalliga setzen auch fünf Clubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga auf die angebotenen Software-Lösungen.

„Noch bis vor knapp drei Jahren konnte man die Anforderungen im Sport-Business mit denen aus dem klassischen E-Commerce vergleichen. Seit diesem Zeitpunkt spüren wir deutlich, dass ein Umdenken stattfindet und das Thema E-Commerce eine globale Rolle im Verein spielt. Es geht nicht mehr nur um das Verkaufen von Merchandising-Artikeln, sondern viel mehr um das Bündeln aller Online-Transaktionen in einem Checkout. Tickets, Merchandise, Bundles, Mitgliedschaften, Cashless-Payment-Guthaben, Fan-TV-Abonnements, Feriencamps, Auktionen und Gutscheine – alles in einem Shop“, so Rouven Lakowitz, Key Account bei der LMS Sport GmbH.

„Außerdem liegt der Fokus ganz klar im Bereich Self-Service. Dies beginnt beim erneuten Download von Tickets und reicht beispielsweise über das eigenständige Ändern der Zahlweisen für Mitgliedschaften bis hin zum Abfragen des Guthabens der Cashless-Payment-Karte. Auch verschiedene Services für Sponsoren, wie die Weitergabe von Tickets über Einladungen oder dedizierte Kontingente, Vorkaufsrechte und Rabatte für deren Mitarbeiter werden verstärkt genutzt. Je nach Größe des Vereins spielen auch individuelle Schnittstellen, wie beispielsweise zu externen Versanddienstleistern, BI-Tools wie QLIK oder Affiliate-Netzwerken eine Rolle. Im Grunde genommen geht es um Innovation, Flexibilität und Individualisierbarkeit“, erklärt Lakowitz weiter.

Fazit

Eine Website ist immer nur so werthaltig wie die gewählten zugrunde liegenden technischen Systeme. Das betrifft sowohl das Consent Management System hinsichtlich rechtlicher Anforderungen als auch die Entscheidung für das bestmögliche Content Management System (CMS). Vor allem aber gilt es bei der Grundsteinlegung der einzusetzenden technischen Systeme bestens beraten zu sein, wenn es darum geht, die Entscheidung für ein Shopsystem zu treffen.

Da alle Clubs bereits Shops im Einsatz haben, sollte bei einem Relaunch auch immer die spätere Vermarktung bedacht werden. Denn was bringt der schönste Online-Shop, wenn er am Ende die Fans nicht erreicht und nicht gefunden wird. Ebenso kommt es bei der Webseite und dem dazugehörigen Onlineshop auf die Landegeschwindigkeit an. (Stadionwelt, 03.08.2020)

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