Die CMS der Bundesliga-Clubs

Die eigene Webseite stellt für die Clubs aus der Bundesliga und 2. Bundesliga ein wichtiges Kommunikationstool dar. Dementsprechend wichtig ist die Darstellung der Inhalte. web-netz sports hat die Content Management Systeme (CMS) analysiert.

Content Management Systeme lassen sich entweder lokal auf dem eigenen Server oder auf dem Server eines Anbieters mit Zugang für den Anwender installieren. Die Pflege bestimmter Inhalte auf der Website, ob Aktualisierung von Terminen oder Erstellung, Ergänzung, Aktualisierung von Beiträgen, ist ohne CMS im professionellen ambitionierten Internet-Business längst nicht mehr denkbar.

Hinzukommt, dass Suchmaschinenoptimierung als relevanter Faktor ohne ein dafür geeignetes CMS nur mit deutlichem Mehraufwand betrieben werden kann. Mit Blick auf das Bundesliga-Business stellt sich demzufolge längst nicht mehr die Frage der Existenzberechtigung oder Notwendigkeit von Content Management Systemen, sondern vielmehr die Frage nach der Auswahl der besten Lösung mit der bestmöglichen Passform. Und auch die Finanzfrage steht im Raum: Investition in maßgenschneiderte Website-Lösungen oder kostenlose Open Source-Systeme?

Der System-Findungsprozess

Um eine bildhafte Vorstellung über die Bedeutung von CMS zu erhalten, sei dieser Vergleich gezogen: Ähnlich wie ein Cheftrainer vor der sportlichen Aufgabe steht, das erfolgversprechendste Spielsystem für sein Team auf dem Rasen zu finden und zu entwickeln, so hat auch der Digital Chief Officer eines Proficlubs das optimale Content Management System für seinen Club ausfindig zu machen. Der Digitalchef muss mit einer sorgfältigen Projektvorbereitung hinsichtlich geplanter Onlineaktivitäten (Schnittstellen, Shops, Landingpages etc.) die optimal passende Voraussetzung schaffen, um den CMS-Findungsprozess mit der finalen Entscheidung für das Club-spezifisch vielversprechendste System krönen zu können.  

CMS: Markt & Möglichkeiten

Aktuell sind vom überschaubaren Blog-Baukasten bis zum Enterprise System nicht weniger als 300 verschiedene Content Management Systeme auf dem Markt. In diesem Beitrag zeigen wir, welche CMS-Versionen von den Clubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga genutzt werden und welche Vorteile die einzelnen Systeme mitbringen.

In der Bundesliga und 2. Bundesliga ist die CMS-Marke TYPO3 die mit Abstand am häufigsten verwendete Systemvariante: Knapp 60 % aller Clubs haben für ihre Website dieses System als Fundament gewählt. Immer wiederkehrend werden folgenden Gründe dafür genannt:

  • TYPO3 ist vor allem im europäischen Raum weit verbreitet. Flächendeckend sind Unterstützung und Support gewährleistet.
  • Dank diverser Schnittstellen lassen sich gängige ERP- und CRM-Anwendungen problemlos anbinden.
  • Das Plus eines hohen Anteils an frei verfügbarem Material.

Die Top 3 in Bundesliga und 2. Bundesliga

TYPO3, UMBRACO und WORDPRESS – alle drei CMS-Versionen sind Open Source, somit auch kostenfrei als Download verfügbar, und am stärksten gefragt in den obersten deutschen Profiligen. Wir beschreiben im Folgenden diese drei Anwendungsbeispiele, und zwar wie Content – Web-Inhalte wie Texte oder Multimedia-Elemente – auch ohne Programmierkenntnisse über eine grafische Benutzeroberfläche erstellt, bearbeitet und veröffentlicht werden kann.

Frankfurt und Wolfsburg setzen auf TYPO3

Eintracht Frankfurt hat sein neues mattes Design im Juni 2020 auf dem bewährten CMS TYPO3 eindrucksvoll in Szene gesetzt. Eines der Website-Ziele ist die Stärkung der „eintracht.de“ Domain. Durch einen hohen Anteil an Schnittstellen wie beispielsweise zu Statistiken des Breitensports – kampfsport.eintracht.de, basketball.eintracht.de oder volleyball.eintracht.de – kombiniert mit dem Ausbau der konsistenten Domain eintracht.de, hat sich TYPO3 für diese Zielstellung stark bewährt. Zudem konnte eine noch schnellere und variantenreichere Suche ermöglicht werden.

Die Website des VfL Wolfsburg ist gekennzeichnet durch ein großes Matchcenter mit ausführlichen Statistiken und Tickern sowie vielen Schnittstellen. TYPO3 eignet sich dafür bestens: Verwaltung mehrerer Domains mit einem Backend, keine weitere Einzelinstallation für weitere Websites notwendig. In die Website eingebettete Dateien können auf externen Servern gespeichert werden, was insbesondere bei voluminösen Auftritten von Vorteil ist.

Königsblauer Content mit WordPress

Content ist King, passend dazu reiht sich FC Schalke 04 in die Mitgliedschaft der weltweit größten CMS-Community WordPress ein. WordPress ist ein einfach strukturiertes, benutzerfreundliches CMS-System, das sich relativ leicht erlernen lässt. Neben dieser großen Benutzerfreundlichkeit für die Erstellung und Verwaltung von Website-Content, punktet WordPress auch als sehr gute Grundlage für eine effektive Suchmaschinenoptimierung.

St. Pauli und Leverkusen wählen UMBRACO

Bayer 04 Leverkusen und Zweitligist FC St. Pauli setzen gleichermaßen auf UMBRACO – sowohl kostenfrei erhältlich als Open-Source-Lizenz als auch mit erhöhten Rechten und Support-Leistung als käuflich erwerbbare Lizenz. UMBRACO deckt ein breites Spektrum ab: von der einfachen Webseite über angebundene E-Commerce-Elemente bis hin zum komplexen Content- und Daten-Management.

UMBRACO ist kein klassisches Baukasten-System, lässt sich allerdings nach dem jeweiligen Workflow ausrichten, ob alleinverantwortlich umsetzend oder zusammen im Team. Zudem überzeugt die einfache Handhabung, um Texte, Bilder, Videos etc. auszutauschen oder zu verändern.

Als der Hamburger Zweitligist 2016 seinen Website-Relaunch durchführte, konnte dank einer SEO-Relauch-Begleitung verhindert werden, was allzu oft passiert, wenn Relaunches umgesetzt werden: Rankings und Traffic gehen verloren. Allein diese Seltenheit untermauert das Prädikat von UMBRACO.

Die Webseite von Bayer 04 Leverkusen überzeugt besonders mit dem Social Hub und sichert sich zudem relevante SEO-Punkte im Bereich Link-Struktur. Im Backend und in der Entwicklung gelingt Bayer 04 Leverkusen eine starke Online-Offensive mit UMBRACO.

Fazit

WordPress ist zwar weltweit am weitesten verbreitet dank einfachster Bedienung vor allem für Text-Content. Aufgrund der besonderen Eignung für komplexe Strukturen mit vielen Schnittstellen passen TYPO3 und UMBRACO allerdings passgenau zu den Website-Anforderungen im Bundesliga-Business. (Stadionwelt, 09.07.2020)

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