Frauen-WM 2019 sorgt für Wirtschaftswachstum

Der französische Fußballverband (FFF) und die lokalen Organisationskomitees haben eine Studie zu den ökonomischen Auswirkungen der WM 2019 veröffentlicht. Laut dem Bericht bereicherte das Turnier die Wirtschaft des Landes um 284 Mio. Euro.

Die achte Auflage der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft lockte insgesamt 1,2 Mio. Zuschauer zu den Spielen in die neun Gastgeberstadien. Die vom französischen Fußballverband und den lokalen Organisationskomitees durchgeführte Studie sollte die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen des Turniers auf die einzelnen Städte untersuchen.

Das Finale der WM 2019 fand im Groupama Stadium in Lyon statt.
Das Finale der WM 2019 fand im Groupama Stadium in Lyon statt. Bild: LOC/Julia Chenu

Die Ergebnisse ergab, dass das Turnier einen Nettogewinn von 108 Mio. Euro erzielte, wobei der durchschnittliche Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Zuschauer bei 142 Euro lag. Insgesamt lag das BIP bei 284 Mio. Euro. Die neun Austragungsstädte und Regionen profitierten von einer Kapitalrendite zwischen 2 und 20 Euro.

Aus der Umweltverträglichkeitsstudie geht hervor, dass 10 der 15 Verpflichtungen zu Nachhaltigkeit, die der Verband im Vorfeld mit der Regierung unterzeichneten hatte, erfüllt wurden. Insbesondere die Kontrolle und Optimierung des Energie- und Wasserverbrauchs, der Schutz von Naturgebieten, die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen und die Förderung der Freiwilligenarbeit. Etwa 6,4 Tonnen Lebensmittelabfälle wurden rund um das Turnier gesammelt und an lokale Gemeindeverbände gespendet.

Der gesamte Kohlenstoff-Verbrauch des Turniers beläuft sich auf 341.620 Tonnen CO2, was hauptsächlich auf den internationalen Luftverkehr zurückzuführen ist. Rund 25 Prozent der Zuschauer waren Fans aus Übersee, die speziell für die nach Frankreich gereist waren.

FIFA-Präsident Gianni Infantino erklärte: „Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019 war ein beispielloser Erfolg und hat zahlreiche Rekorde auf und neben dem Platz gebrochen. In Übereinstimmung mit dem Engagement der FIFA, Turniere auf nachhaltige Weise zu organisieren, wird in diesem Bericht die nachhaltige Wirkung und das Erbe Frankreichs 2019 nicht nur für den Frauenfußball, sondern auch für die lokale Wirtschaft und die Gesellschaft hervorgehoben.“

Wirtschaftliche Erfolge bei der Frauen-WM 2011 und 2015

Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland hatte ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Wirtschaft. Der Nettogewinn damals betrug 7,6 Mio. Euro. Die Einnahmen beliefen sich auf rund 50,6 Mio. Euro, davon 23 Mio. Euro direkte Zuwendungen über die Partnerschaft mit den sechs Nationalen Förderern und 25 Mio. Euro aus dem Verkauf der insgesamt 782.000 Eintrittskarten.

2011 wählte die FIFA Kanada als Gastgeberland für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2015. Nach Angaben des kanadischen Fußballverbandes beliefen sich die Kosten für die Ausrichtung auf 216 Mio US-Dollar. Das Turnier brachte dem Land ein BIP von 249 Mio US-Dollar plus 97,6 Mio US-Dollar an Steuereinnahmen.  (Stadionwelt, 08.07.2020)

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