Top 100: Machtverhältnisse trotz Corona unverändert

Traditionell stellt Stadionwelt exklusiv die Top 100 der Zuschauerschnitte im deutschen Profisport auf. Die Corona-Pandemie hatte auf die Saison 2019/20 nur auf Einzelfälle Auswirkungen, allgemein bleibt das Ranking konstant.

Die Top 100 2019/20 finden Sie hier.

In der Saison 2019/20 werden keine Zuschauer mehr Spiele im deutschen Profisport im Stadion oder in der Arena erleben. Die Corona-Pandemie macht dies unmöglich, betroffen sein könnten durchaus der ein oder andere Club, vor allem im Fußball. Beispielsweise hätte Fortuna Düsseldorf noch Heimspiele gegen Schalke 04 und Borussia Dortmund gehabt, die mit Sicherheit über dem Zuschauerschnitt von 43.324 gelegen hätten. Ob die Spiele gegen den SC Paderborn oder den FC Augsburg diesen Schnitt wieder nach unten ausgeglichen hätten, bleibt Spekulation.

Daher hat die exklusive Top 100 von Stadionwelt an manchen Punkten in diesem Jahr möglicherweise nicht die Aussagekraft, die Sie in den vergangenen Jahren hatte. Das Gesamtbild wird trotz der Pandemie aber nicht verändert. Der Fußball dominiert weiter, die ersten 34 Plätze gehen allesamt an Teams aus der Bundesliga, 2. Bundesliga und 3. Liga.

Borussia Dortmund führt das Besucherranking auch in der Saison 2019/20 an.
Borussia Dortmund führt das Besucherranking auch in der Saison 2019/20 an. Bild: Borussia Dortmund

Die Spitzenposition verteidigt der Club mit dem größten Stadion des Landes, Borussia Dortmund. Wie auch in den vergangenen Jahren folgen den Schwarz-Gelben der FC Bayern München und der FC Schalke 04. Auf dem 100. Platz landeten die New Yorker Lions Braunschweig.

Vormachtstellung des Fußballs ungebrochen

57 Fußballmannschaften stehen in der Top 100, damit ein Team weniger als in der Saison 2018/19. Neben allen Erst- und Zweitligisten stehen 16 der 20 Viertligisten sowie fünf Regionalligisten unter den 100 im Schnitt am meistbesuchten Sportteams des Landes. Mit dem VfB Stuttgart schaffte es ein Zweitligist auf den vierten Platz, mit dem Hamburger SV (9.) ein weiterer Club außerhalb der Bundesliga in die Top 10.

Die drei großen Indoor-Sportarten Eishockey, Basketball und Handball sind zahlenmäßig relativ gleich in der Top 100 vertreten. Insgesamt 16 Eishockey-Clubs haben es ins Ranking geschafft – zwei mehr als im Vorjahr. Aus der DEL sind lediglich die Grizzlys Wolfsburg nicht unter den Top 100, aus der DEL2 hingegen mit den Löwen Frankfurt, den Dresdner Eislöwen und den Kassel Huskies sogar drei Vertreter. Der bestplatzierte Eishockey-Club und damit der zuschauerstärkste Nicht-Fußball-Club kommt aus Köln. Die Kölner Haie landeten trotz sportlich schlechter Saison auf dem 35. Platz des Rankings.

Aus dem Handball schafften es wie 2018/19 insgesamt 14 Vereine unter die 100 zuschauerstärksten Clubs Deutschlands. Der HSV Hamburg schaffte es als einziger Zweitligist erneut, fünf HBL-Clubs scheiterten hingegen an der Hürde. Der THW Kiel landete mit 100-prozentiger Arena-Auslastung auf dem 45. Platz und ist der beste Handball-Club des Rankings, verlor im Vergleich zum Vorjahr aber vier Positionen, unter anderem zog Fußball-Viertligist Rot-Weiss Essen vorbei.

Aus dem Basketball schafften es 11 Teams ins Ranking, mit den NINERS Chemnitz auch ein Zweitligist. ALBA BERLIN war wieder Zuschauermagnet der Sportart und landete in der Top 100 auf dem 47. Platz.

Wie schon im vergangenen Jahr schafften es erneut zwei „Exoten“ aus Randsportarten, einen Platz im Ranking zu ergattern. Die New Yorker Lions Braunschweig aus dem American Football schafften es als 100. knapp, der Schnitt lag nur im vier Zuschauer höher als beim 101. medi bayreuth. aufgrund des Ligasystems im Jahresrhythmus der German Football League wurden hier die Zuschauerzahlen der Saison 2019 berücksichtigt. Ebenfalls dabei auf dem 89. Platz sind die BERLIN RECYCLING Volleys. Die meistbesuchte Frauenmannschaft Deutschlands – die Volleyballerinnen des Dresdner SC – landeten auf dem 127. Platz und damit vor zwei Erstligisten aus dem Herren-Basketball und zwei Handball-Bundesligisten.

Sportarten weiterhin konstant

Mit diesen Zahlen bewegt sich die Top 100 konstant auf dem Niveau der letzten fünf Jahre. 57 Fußballteams sind der Standard-Wert, seit der Stadionwelt-Datenerfassung schafften es zwischen 56 und 58 Mannschaften ins Ranking. Der Basketball bewegt sich immer zwischen 11 und 12 Mannschaften, der Handball pendelt sich auch in diesem Jahr bei 13 bzw. 14 ein. Beim Eishockey gab es seit der Saison 2014/15 die größte Variation, die Zahl bewegte sich 14 und 18. Die 16 liegt in diesem Jahr genau in der Mitte. Die Volleyballer aus Berlin sind Stammgast im Ranking, auch die Lions Braunschweig festigen sich langsam einen Platz in der Top 100.

Auch die Spitzenposition des ersten Clubs außerhalb des Fußballs bleibt im Rahmen der letzten Jahre. Das beste Team pendelte sich zwischen dem 33. und 35. Platz ein.

Gesamtzahl verringert sich

Da viele Spiele aufgrund der Corona-Pandemie ausfielen oder ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen, fällt die Gesamtzuschauerzahl der Top 100 rapide herab. 2018/19 erreichten die bestbesuchten 100 Teams noch über 27,3 Mio. Zuschauer, in diesem Jahr sind es rund 7 Mio. weniger. Insgesamt 20.595.990 Zuschauer besuchten die 1.444 Heimspiele der Teams in der Top 100.

Mindestzahl steigt weiter

Im letzten Jahr brauchten die Rostock Seawolves einen Schnitt von 3.285 Zuschauern, um den 100. Platz zu sichern. Der Rekord für die Minimalzahl wurde in der Saison 2019/20 nochmal überboten, in diesem Jahr brauchte man 3.318 Zuschauer für einen Platz im Ranking. Leittragender Club ist medi bayreuth, die als einziger Verein die Vorjahresmarke übertroffen haben, ohne aber einen Platz im Ranking zu erhalten.

 Auslastung: Neue Gesichter im 100 %-Club

Gemessen an der Auslastung in Prozent verändert sich das Ranking deutlich. So stehen in ganz oben plötzlich mit RASTA Vechta und den Hamburg Towers zwei Basketballclubs, die eine hundertprozentige Auslastung vorweisen können. Das schaffen in der Top 100 sonst nur der THW Kiel und der FC Bayern München. Keine hundertprozentige Auslastung der Heimspiele konnte in diesem Jahr ratiopharm ulm vorweisen, diese Lag in dieser Saison „nur“ bei 98,7 %. (Stadionwelt, 18.05.2020)

Die Top 100 2019/20 finden Sie hier.

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