Deutschland als Vorbild für Österreich
Die Österreichische Bundesliga will sich bei der Rückkehr in den Spielbetrieb die höchste Spielklasse Deutschlands zum Vorbild nehmen. Das wurde jetzt beim jährlichen Branchentreff „Sport & Marke“ bekannt.
Während in den meisten Ligen noch keine Variante zur Fortsetzung der Saison bestätigt wurde, ist man in der Deutschen Bundesliga bereits einen großen Schritt weiter. Die DFL plant, den Spielbetrieb am 16. Mai wieder aufzunehmen.
In den kommenden Tagen soll in Österreich die Entscheidung über die Fortsetzung der Liga fallen. Favorisiert ist ähnlich wie in Deutschland ein Szenario mit Geisterspielen. Für das Vorbild aus dem Nachbarland ist Stephan Reiter, CEO vom FC Red Bull Salzburg, dankbar: „Natürlich können wir mit Blick auf die deutsche Bundesliga vieles lernen und daraus ableiten, wie es bei uns weiter gehen kann. Das ist eine große Hilfe“. Über den aktuellen Stand in Österreich sagt der Salzburg-CEO beim Web-Kongress „Sport & Marke“: „Ich schätze die Wahrscheinlichkeit der baldigen Fortsetzung höher als 50% ein, die Signale sind ganz klar da. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen einen großen Schritt machen.“ Auch er freut sich auf eine baldige Rückkehr, wenn auch mit Geisterspielen: „Es ist gerade ein riesiger Bedarf an Sport da. Natürlich haben wir zuerst die Verantwortung für unsere Mitarbeiter und Spieler. Aber sobald es gesundheitlich vertretbar ist, freue ich mich riesig auf die Spiele, genau wie unsere Spieler.“ Die Einnahmen durch TV und Spielbetrieb sind dabei auch ausschlaggebend: „Da geht es bei uns um hunderte von Arbeitsplätzen“, so Reiter.
Was passiert in der Schweiz?
In der Schweiz ist der 29. Mai der Tag der Entscheidung. Vom Ausgang der Generalversammlung ist vieles abhängig, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich. „Wenn wir wieder mit dem Training beginnen, erhalten wir keine Kurzarbeits-Entschädigung. Das ist für viele Clubs essenziell“, erklärte Wanja Greuel, CEO BSC Young Boys. „Im Moment hilft uns allen die Solidarität der Fans sehr“, gab Greuel Einblicke in die Überbrückung bis wieder gespielt werden kann. Und das solle aus seiner Sicht so schnell wie möglich der Fall sein: „Wir wollen die Saison zu Ende spielen und noch Meister werden. Aber ich habe auch Verständnis, wenn Clubs abbrechen möchten. Wir sind nun mal in einer kleineren Liga und da sind die Einnahmen der Spieltage ein wesentlicher Bestandteil. Ohne können einige Vereine die Kosten nicht decken“, so Greuel. Daher müsse der Spielbetrieb mit Zuschauern so bald als möglich wiederkommen, „sonst gibt es einige Clubs bald nicht mehr“, mahnte Greuel. (Stadionwelt, 11.05.2020)