Geisterspiele in Halle nicht durchführbar

Die Stadt Halle spricht sich gegen die Durchführung von Geisterspielen aus – Grund sind die infrastrukturellen Gegebenheiten im ERDGAS SPORTPARK, der Heimat vom Halleschen FC. Der nötige Umbau würde 800.000 Euro kosten.

Im Hinblick auf die Durchführung von Geisterspielen in der 3. Liga hatte der Präsident des Halleschen FC Jens Rauschenbach die Stadt Halle und das Gesundheitsamt in der vergangenen Woche um eine Stellungnahme gebeten. Nachdem sich die Stadt die Situation im ERDGAS SPORTPARK angeschaut und die Rahmenbedingungen für den Infektionsschutz geprüft hat, kommen die Verantwortlichen zu dem Entschluss, das Geisterspiele selbst mit 300 Personen im Stadion nicht durchführbar wären.

In der Stellungnahme der Stadt heißt es: „Nach der aktuellen 4. SARS-CoV-2 Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt (EindV) darf eine öffentliche Veranstaltung nach § 2 Abs. 1 S. 1 nicht stattfinden. Selbst, wenn sich nur rund 300 Personen im Stadion bei einem „Geisterspiel“ aufhalten, handelt es sich um eine Veranstaltung in diesem Sinne.[…]Bezogen auf die Sportart Fußball wird die Stadt keinen unterschiedlichen Beurteilungsmaßstab bei der Bewertung von Veranstaltungen vornehmen.[…]Die Stadt Halle (Saale) sieht keinen sachlichen Grund, warum der Profi-Fußball gegenüber anderen Sportarten bevorzugt werden sollte. Sollte es zu weiteren Lockerungen kommen, sind Sportarten, die allein oder zu zweit betrieben werden können, vorrangig freizugeben (z. B. Golf, Tennis, Tischtennis, Schach, Leichtathletik mit Einschränkungen).“

Um Geisterspiele in Halle durchzuführen, müsste unter anderem ein Containerdorf für die gegnerische Mannschaft aufgebaut werden, da die Katakomben im ERDGAS SPORTPARK zu beengt sind, um die geforderten Maßnahmen einzuhalten. Die notwendigen Umbaumaßnahmen würden rund 800.000 Euro kosten, erklärte Oberbürgermeister Bernd Wiegand.

3. Liga arbeitet weiter an möglicher Fortsetzung der Saison

In einer vom DFB und der Ausschuss 3. Liga durchgeführten Meinungsabfrage unter den Drittligisten hatte sich der Hallesche FC gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ausgesprochen. Zehn Clubs, darunter unter anderem die SpVgg Unterhaching, der FC Ingolstadt und der TSV 1860 München, stimmten für die Fortsetzung der Spielzeit 2019/20.

Der Ausschuss 3. Liga und die in Folge zuständigen DFB-Gremien werden sich auf Grundlage der Meinungsabfrage mit dem weiteren Vorgehen und den damit verbundenen Detailfragen befassen. Gegebenenfalls nötige Beschlüsse für die Fortsetzung der Spielzeit müssten dann vom DFB-Präsidium oder DFB-Vorstand gefasst werden. (Stadionwelt, 30.04.2020)  

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